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Sport: Wirklich unangenehm

Der 1. FC Union verliert auch bei Erzgebirge Aue – und ist jetzt Tabellenletzter

Aue (Tsp). In der 83. Minute war das Chaos endgültig perfekt: Auf der rechten Außenbahn sprintete Skerdilaid Curri, der Fußballprofi von Erzgebirge Aue, die Linie entlang, mit großen Schritten näherte sich Mario Dabac, der Spieler des 1. FC Union, von der Seite. Der Berliner streckte den Arm aus – und rauschte mit voller Wucht in den Körper des Auer Spielers. Klare Sache, Unions Dabac sah die Rote Karte. Die Kollegen des Kroaten stellten sich gestern Abend nicht viel cleverer an. Der 1. FC Union verlor bei Erzgebirge Aue 1:2 – und ist jetzt Tabellenletzter der Zweiten Liga.

Dabei hatte es anfangs für die Berliner gar nicht mal so schlecht ausgesehen. Union zog sich zurück und versuchte die Auer mit schnellen Kontern über die Außenbahnen zu überraschen. In der 22. Minute ging die Taktik auf, als Unions Spielmacher Kostadin Widolow nach einem guten Seitenwechsel von Björn Joppe auf der rechte Seite am Auer Strafraum an den Ball kam. Der Bulgare zog in die Mitte und ließ seinen Gegenspieler Rüdiger Rehm lief ins Leere laufen. Dann hob Widolow den Kopf, schaute und schlenzte den Ball über Aues Torwart Russi Petkow zur 1:0Führung für die Berliner ins Netz.

Was sollte jetzt schon noch schief gehen? Erzgebirge Aue war genauso schlecht wie der 1. FC Union in die Saison gestartet und hatte die beiden ersten Zweitligaspiele verloren. Nach dem erneuten Rückstand hätten die Sachsen verunsichert sein müssen. Doch lange konnten die Berliner über die Führung nicht jubeln. Nur zehn Minuten nach dem Führungstreffer erzielte der FC Erzgebirge den etwas überraschenden Ausgleich. Der georgische Stürmer Hwicha Schubitidse drosch den Ball von der Strafraumkante auf das Tor von Unions Keeper Robert Wulnikowski. Der Berliner Joppe warf sich in den Schuss, fälschte ihn ab, Aues Ronny Jank bekam den Schuss an den Kopf, den durch die Luft fliegenden Ball verwandelte schließlich Mittelfeldspieler Matthias Heidrich volley zum 1:1.

Spätestens da verlor Union jegliche Konzentration und ließ Aue besser ins Spiel kommen: Nur acht Minuten nach dem Ausgleich kam Heidrich in der Hälfte der Berliner an den Ball. Diesmal zog sein Kollege Schubitidse das Tempo an, rannte in den freien Raum, Heidrich passte den Ball über Unions Michael Molata in den Lauf des Georgiers, der dann Wulnikowski umkurvte und schließlich locker die 2:1-Führung für den Aufsteiger erzielte.

Die Berliner versuchten nach der Pause zwar Aue unter Druck zu setzen, kamen mit den vielen langen Bällen aber nicht zum Erfolg. Nur als erneut Unions Widolow nach etwas mehr als einer Stunde den Ball knapp neben das Tor trat, keimte kurz so etwas wie Hoffnung auf. Spätestens nach dem Platzverweis von Dabac hatte sich alles erledigt.

Wie hatte Berlins Trainer Mirko Votava hatte vor dem Anpfiff gesagt? „Wir müssen endlich punkten, damit die Situation nicht wirklich unangenehm wird.“ Es ist so weit.

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