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Schiedsrichter Nicola Rizzoli bei einem Fußballspiel.

© dpa

Wissenswertes um das UEFA Champions-League-Finale: Schiedsrichter Nicola Rizzoli und der Heimvorteil

Über das Finale der UEFA Champions League zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund ist fast alles gesagt. Von Schiedsrichter Nicola Rizzoli bis zum Heimvorteil - Wissenswertes und die wichtigsten Fakten im Überblick

HEIMVORTEIL

Offiziell ist Borussia Dortmund im Finale die Heimmannschaft. Die Paarung lautet Dortmund gegen Bayern. Das mag sich belanglos anhören, beschert dem BVB aber immerhin das Privileg, das Abschlusstraining am Tag vor dem Spiel zur Anstoßzeit des Finales bestreiten zu dürfen – und ist vor allem statistisch gesehen ein unglaublicher Vorteil: Von den 57 Endspielen im Europapokal der Landesmeister respektive der Champions League gewann die Heimmannschaft mehr als zwei Drittel (42).

STATISTIK I

Borussia Dortmund hat noch nie ein Europapokalspiel gegen eine deutsche Mannschaft verloren – ja nicht einmal einen Gegentreffer kassiert. Allerdings hatte es der BVB auch erst zweimal mit deutschen Widersachern zu tun: 1989/90 gewann er im Europapokal der Pokalsieger zweimal mit 2:0 gegen den Chemnitzer FC. Im März 1998 setzten sich die Dortmunder im Viertelfinale der Champions League gegen den heutigen Finalgegner Bayern München durch. Nach einem 0:0 in München zog der BVB vor eigenem Publikum mit einem 1:0 nach Verlängerung (Torschütze: Stéphane Chapuisat) ins Halbfinale ein.

SCHIEDSRICHTER

Geleitet wird das Finale vom Italiener Nicola Rizzoli, 41. Für den Architekten aus Mirandola in der Emilia-Romagna ist es das zweite Europacupfinale seiner Schiedsrichterkarriere. 2010 pfiff er das Europa-League-Endspiel zwischen Atletico Madrid und dem FC Fulham in Hamburg. Die Bayern haben keine guten Erinnerungen an den Italiener. Zweimal leitete er Spiele der Münchner, beide Male verloren sie: in der vorigen Saison im Achtelfinale der Champions League beim FC Basel (0:1) und 2010 im Viertelfinale bei Manchester United (2:3).

STATISTIK II

Zum fünften Mal steht Borussia Dortmund im Finale eines Europapokalwettbewerbs. Zweimal konnte der BVB den Titel gewinnen (1966 bei den Pokalsiegern, 2:1 nach Verlängerung gegen den FC Liverpool, 1997 in der Champions League, 3:1 gegen Juventus Turin); zweimal verloren sie, jeweils im Uefa-Cup (1993 gegen Turin, 1:3 und 0:3, 2002 gegen Feyenoord Rotterdam, 2:3). Mit ihrer fünften Finalteilnahme sind die Dortmunder gleichgezogen mit Borussia Mönchengladbach (1973, ’75, ’79 und ’80 Uefa-Cup, 1977 Landesmeister) und dem Hamburger SV (1980, ’83 Landesmeister, 1968, ’77 Pokalsieger, 1982 Uefa-Cup). Davor liegt nur noch der FC Bayern mit nun zwölf Finalteilnahmen. Sechs europäische Titel holten die Münchner (1967 Pokalsieger, 1:0 nach Verlängerung gegen Glasgow Rangers, 1996 Uefa-Cup gegen Bordeaux 2:0 und 3:1, 1974, ’75 und ’76 Landesmeister gegen Atletico Madrid, 4:0, Leeds, 2:0, und St. Etienne, 1:0, und 2001 Champions League gegen Valencia, 6:5 nach Elfmeterschießen). Niederlagen gab es 1982 (Aston Villa, 0:1), 1987 (Porto, 1:2), 1999 (Manchester United, 1:2), 2010 (Inter Mailand, 0:2) und 2012 (FC Chelsea, 4:5 nach Elfmeterschießen). Bei einem Sieg heute stünden die Bayern mit dann fünf Titeln auf einer Stufe mit dem FC Liverpool. Mehr Erfolge im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb hätten dann nur noch Real Madrid (neun) und der AC Mailand (sieben).

GELD

Schon jetzt war die Champions League für die beiden Finalisten ein überaus lukratives Geschäft. Je 50 Millionen Euro haben Bayern und Dortmund bisher von der UEFA eingenommen. Der Sieger erhält weitere 10,5 Millionen, für den Verlierer gibt es 6,5 Millionen Euro.

STATISTIK III

Zum neunten Mal findet das Finale eines Europapokals im Wembley-Stadion statt – und zum ersten Mal wird es in London einen deutschen Sieger geben. Nur einmal zuvor stand eine deutsche Mannschaft in Wembley im Endspiel. Der TSV 1860 München verlor 1965 das Finale um den Europapokal der Pokalsieger mit 0:2 gegen West Ham United.

TORE

Zwei Treffer fehlen Dortmunds Stürmer Robert Lewandowski noch, um mit Cristiano Ronaldo von Real Madrid gleichzuziehen, drei, um alleiniger Torschützenkönig der Champions-League- Saison 2012/13 zu werden. Unmöglich? Vor einem Jahr, im Finale um den DFB-Pokal, hat Lewandowski exakt drei Tore erzielt. Gegen Bayern. In der Champions League sind es in dieser Saison bisher zehn, Ronaldo kommt auf zwölf. Bester Schütze der Münchner ist Thomas Müller mit acht Treffern. Die historische Bestmarke halten Jose Altafini (AC Mailand, 1962/63) und Lionel Messi (FC Barcelona, 2011/12) mit je 14 Toren.

FOLGEN

Schon jetzt ist klar, dass das rein deutsche Champions-League-Finale Auswirkungen auf die nächste Bundesligasaison haben wird. Drei ihrer Spiele werden verlegt werden müssen. Weil der neue Champions-League-Sieger am 30. August – am Wochenende des vierten Bundesligaspieltags – in Prag gegen den Europa-League-Sieger FC Chelsea um den europäischen Supercup spielt. Und weil er an der Fifa-Klub-WM teilnimmt, die diesmal in Marokko stattfindet (11. bis 21. Dezember). Betroffen sind die beiden letzten Bundesligaspiele des Titelträgers vor der Winterpause, die an anderen Terminen ausgetragen werden müssen.

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