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WM 2006: Frankreichs Domenech: Titel ist das Ziel

Dank des vorbildlichen Teamgeists in seiner Mannschaft rechnet Frankreichs Trainer Raymond Domenech mit dem Titelgewinn bei der WM.

Hameln - Frankreichs Nationaltrainer Raymond Domenech hat bei der Fußball-WM das höchste Ziel ausgegeben. «Ich habe nur eine Mission - die Weltmeisterschaft zu gewinnen», sagte der 54-Jährige am Samstag während seiner ersten WM-Pressekonferenz in Hameln. «Es kann passieren, dass andere Mannschaften besser und uns überlegen sind, aber das müssen sie erst ein Mal beweisen», fügte Domenech selbstbewusst hinzu.

Seinen Optimismus gründet der Coach der «Equipe Tricolore» auf den Teamgeist seiner Truppe. «Alle sind sich bewusst, dass bei einem solchen Turnier nur das Kollektiv Erfolg haben kann. Alle 23 Spieler werden zusammenhalten, um ihren Traum zu erfüllen», meinte er. Großen Respekt hat Domenech vor dem ersten Vorrundengegner am Dienstag (18.00 Uhr) in Stuttgart: «Die Schweiz hat ein gutes Team, das uns Probleme aufgeben wird. Aber auch wir werden ihr Probleme bereiten.»

Über die Aufstellung hüllte sich der Trainer in Schweigen. «Es muss nicht die Mannschaft spielen wie in der Vorbereitung», sagte Domenech, der in Florent Malouda vom Meister Olympique Lyon einen angeschlagenen Spieler im Kader hat. Über die Art der Verletzung verriet Domenech («Ich bin kein Arzt») unter Berufung auf die ärztliche Schweigepflicht nichts. Verbands-Pressesprecher Yann Le Guillard klärte auf: «Es gibt da ein Gesetz in Frankreich. Nur der Patient selbst kann über seine Verletzung oder Krankheit Auskunft geben.»

In Schutz nahm der Coach den von den französischen Medien wegen seiner Formschwäche heftig kritisierten Routinier Patrick Vieira. Domenech: «Ich verstehe die Kritiker nicht. Ich kenne seine Qualitäten und weiß, dass er bei diesem Turnier in Form sein wird.»

Malouda fehlte dann auch beim einzigen öffentlichen Training, zu dem die Franzosen am frühen Abend bei herrlichem Sommerwetter 9000 begeisterte Fans ins schmucke Weserbergland-Stadion gelockt hatten. Auf dem auch von ihm gelobten Rasen («Besseres haben wir auch in Frankreich nicht zu bieten») legte Domenech Wert auf ein ungestörtes «reines Arbeitstraining», bei dem es höchst konzentriert zur Sache ging. Bei den Schussübungen wurde speziell jeder Treffer von Zinedine Zidane stürmisch bejubelt.

Partystimmung durch Musikberieselung und Kommentierung durch den Stadionsprecher hatten sich die «Blauen» während der Übungseinheiten verbeten. So musste der Darsteller der legendären Hamelner Kultfigur Rattenfänger die «Marseillaise» auf seiner Flöte schon vor der Ankunft blasen. Eine Gruppe zweisprachig aufwachsender Schulkinder rief «Allez les Bleus» und hielt stolz ein Transparent mit der Aufschrift «Die kleinen Gallier aus Hannover sind mit den Blauen» hoch. Auf der Rückseite hatten sie den sehnlichsten Wunsch des Weltmeisters von 1998 formuliert: «Rendezvous am 9. Juli in Berlin!» (tso/dpa)

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