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Die Honduraner protestieren, Schiedsrichter Ricci weiß es besser. Er hat ja auch die Technik im Rücken.

© dpa

WM 2014: Technisch brillant: Frankreich besiegt Honduras 3:0

Leichtes Spiel für Frankreich auch ohne Franck Ribéry. Dank Karim Benzema und der Torlinientechnik steht am Ende ein lockerer 3:0-Sieg gegen Honduras zu Buche.

Luis Fernando Suarez konnte es nicht fassen. Verdammte Technik, schien der Trainer von Honduras sagen zu wollen. Seine Mannschaft war soeben der erstmals eingesetzten Torlinientechnik Goalcontrol zum Opfer gefallen und Suarez haderte mit dem Schicksal.

Unter früheren Bedingungen, dass heißt ohne Torlinientechnik, wäre der Treffer zum 2:0 mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gegeben worden. Nach einem Schuss des Franzosen Karim Benzema prallte der Ball an den Innenpfosten und hüpfte von dort kommend die Torlinie entlang ohne sie zu überschreiten. Erst als er von Torwart Noel Valladares berührt wurde, gelangte er für den Bruchteil einer Sekunde hinter die Linie. Mit bloßem Auge war das nicht zu erkennen, selbst die Fernsehbilder gaben zunächst keinen Aufschluss. Erst die eingeblendete Grafik der Torlinientechnik zeigte: Der Ball war drin. Schiedsrichter Ricci aus Brasilien zögerte zunächst, wurde aber durch ein verschlüsseltes Funksignal auf einer Spezialuhr informiert und gab den Treffer, der offiziell als ein Eigentor von Valladares gewertet wird.

Es war das erste Mal, dass an diesem Tag im Stadion von Porto Alegre die Technik funktionierte. Vor dem Anpfiff hatten beide Mannschaften vergeblich auf das Abspielen ihrer Hymnen gewartet. Aus den Lautsprechern kam kein Ton, das Audiosystem streikte. Um die Zeit zu überdrücken, hielten die Spieler aus Honduras einen kleinen Plausch, die Franzosen dehnten alibimäßig ihre Muskeln.

Ein Elfmeter brachte Frankreich auf die Siegerstraße

Gegen den Außenseiter Honduras fand Frankreich gut ins Spiel. Blaise Matuidi traf bei seinem Versuch nur die Latte. Wenig später scheiterte auch der überraschend an Stelle von Oliver Giroud aufgebotene Antoine Griezmann ebenfalls am Querbalken. Die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps war deutlich überlegen, Honduras hielt mit großer Einsatzbereitschaft dagegen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff übertrieb es Wilson Palacios jedoch mit dem Einsatz. Er rammte Paul Pogba rüde von hinten um. Eine dumme Aktion. Noch dümmer aus sich von Palacios, dass er sie im eigenen Strafraum beging und doppelt bestraft wurde. Gelb-Rot für Palacios und Elfmeter für Frankreich. Karim Benzema verwandelte sicher zur Pausenführung.

Gegen zehn Mittelamerikaner hatte der Weltmeister von 1998 leichtes Spiel. Erst Recht, nachdem die Torlinientechnik kurz nach der Pause zu Gunsten der Franzosen entschied. Frankreich drückte, Frankreich drängte und kam nach einer Ecke noch zum dritten Treffer. Wieder war es Karim Benzema, der traf. "Das war ein schöner Sieg. Die ersten zehn Minuten waren sehr zäh, aber nach dem Elfmeter und dem Platzverweis wurde es leichter", sagte der Doppeltorschütze.

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