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WM-Finale erreicht: Turnerinnen für Olympia qualifiziert

Die deutschen Turnerinnen haben überraschend die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London geschafft.

Bei den Weltmeisterschaften in Tokio turnte sich das Team um Olympiasiegerin Oksana Tschussowitina in der Qualifikation mit 221,163 Punkten auf den siebten Platz. Für die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) ist es die zweite Olympiateilnahme in Folge. Zudem zieht zum ersten Mal seit zehn Jahren eine deutsche Mannschaft ins Teamfinale einer WM ein.

„Ich bin hochzufrieden, das war das Optimum“, sagte Bundestrainerin Ulla Koch und sprach von einem „Quantensprung“ im deutschen Turnen. Nach einem fast fehlerfreien Wettkampf im siebten von zehn Qualifikationsdurchgängen mussten die Deutschen auf der Tribüne des Tokio Metropolitan Gymnasium bis zum Schluss zittern. Drei Finalplatzierungen unterstreichen aber die neu gewonnene Stärke der Mannschaft. Die 36 Jahre alte Tschussowitina zog mit dem zweithöchsten Wert sensationell in den Endkampf im Sprungfinale ein. Elisabeth Seitz (7.) und Nadine Jarosch (12.) qualifizierten sich für das Mehrkampffinale der besten 24 Einzelturnerinnen. Seitz verpasste als Zwölfte zudem nur denkbar knapp das Finale am Stufenbarren, obwohl sie an ihrem Paradegerät eine Weltneuheit präsentiert hatte. Als erste Turnerin zeigte Seitz einen Schaposchnikowa – den Flug vom unteren zum oberen Holm – mit ganzer Längsachsendrehung. Vom Weltturnverband FIG war das Element, das in den neuen Wertungsvorschriften aller Voraussicht nach den Namen „Seitz“ tragen wird, bereits im Vorfeld der WM als E-Element eingestuft worden. Die dreimalige Deutsche Meisterin ist damit die erste Deutsche seit 26 Jahren, die ein Element am Stufenbarren erfunden hat. Bei der WM 1985 in Montreal hatte DDR-Turnerin Gabriele Fähnrich einen neuen Angang präsentiert, der nach ihr benannt wurde.

Dominierend an den ersten beiden Wettkampftagen war die USA. Der Vizeweltmeister (234,253 Punkte) setzte sich über drei Punkte von Titelverteidiger Russland (231,062) ab. Olympiasieger China (230,370) zog als Dritter ins Mannschaftsfinale am Dienstag ein. Zudem qualifizierten sich Rumänien, Australien, Japan, und Großbritannien für London. (dapd)

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