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WM Nebenschauplatz: Sofa brennt, Voodoo kommt

Der Erfolg hängt von Kleinigkeiten ab. Das weiß auch Lutz Mathesdorf, der Mann in Schockstarre.

Der Erfolg hängt von Kleinigkeiten ab. Das weiß auch Lutz Mathesdorf, der Mann in Schockstarre. Wie die deutsche Mannschaft bei der WM in Südafrika hat er alles gegeben, machte aber am Ende den einen entscheidenden Fehler. Nämlich den, ein neues Sofa zu kaufen. Wir berichteten bereits vor dem Spiel gegen Ghana über den ungewöhnlichen Tick des Lutz Mathesdorf, der seit Brehmes Elfmeter 1990 die Spiele der deutschen Nationalelf nur noch regungslos in einer bestimmten Sitzposition vor dem TV verfolgt – aus Aberglaube.

Große Spiele hat Mathesdorf – aus seiner Sicht – dadurch schon zugunsten der Deutschen beeinflusst, der Erfolg hat ihm Recht gegeben. Doch nun kam die Halbfinalpleite gegen Spanien – und Mathesdorf will umdenken. „Ich bin entsetzt. Eines steht fest: Ich werde mir nie wieder vor einem großen Turnier ein neues Sofa kaufen.“ Denn auf diesem Sofa, das erst während der WM bei ihm eingetroffen ist, fand er nie zu alter Form, sprich: zur alten Sitzposition zurück. Das Projekt WM-Titel war von da an zum Scheitern verurteilt.

Nach dem Halbfinale stehen nun alle Methoden auf dem Prüfstand. „Vielleicht“, so Mathesdorf, „muss ich auf Voodoo umschwenken und Rituale mit Hühnerfüßen einüben.“ Das Sofa jedenfalls hat als Erfolgsfernsteuerung ausgedient. Mathesdorf überlegt, es zu verbrennen. Es bleiben zwei Jahre Zeit für eine neue Aufstellung – im deutschen Nationalteam und in Mathesdorfs Inneneinrichtung. Ron Ulrich

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