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Sport: WM-Qualifikation: Am Ende auch noch ein Eigentor

Eine Weltmacht des Fußballs zittert. Nach der Niederlage im Prestigeduell Südamerikas verringern sich Brasiliens Chancen auf eine direkte WM-Qualifikation.

Eine Weltmacht des Fußballs zittert. Nach der Niederlage im Prestigeduell Südamerikas verringern sich Brasiliens Chancen auf eine direkte WM-Qualifikation. "Ob das noch gut geht?", fragte der von Zweifeln geplagte Fernsehkommentator Luciano do Valle nach dem bitteren 1:2 (1:0) beim Erzrivalen Argentinien. Nach 15 von 18 Spieltagen kämpft der viermalige Weltmeister Kopf an Kopf mit Uruguay um den wichtigen vierten Tabellenplatz. Dieser garantiert in der Zehner-Gruppe Südamerikas gerade noch die Teilnahme an der WM in Japan und Südkorea. Auf den Tabellenfünften warten zwei Relegationsspiele gegen Australien.

In den Stehkneipen, den "Botecos" von Rio und Sao Paulo, herrschten Wut und Trauer. Nicht der argentinische Siegtreffer durch ein Eigentor von Cris fünf Minuten vor dem Abpfiff weckte die meisten Emotionen, sondern die erneut schwache Vor- und defensive Einstellung der "Selecao".

Die Brasilianer waren vor 65 000 Zuschauern im Monumental-Stadion von Buenos Aires nach 120 Sekunden zwar in Führung gegangen: Nach einem Einwurf von Roberto Carlos köpfte der Argentinier Roberto Ayala den Ball ins eigene Tor. Danach setzte aber ein Sturmlauf des Heimteams an, dem Brasilien nur wenige gefährliche Konter entgegenzusetzen hatte. Bei einem scheiterte Marcelinho, der Stürmer von Hertha BSC, allein vor Torwart Burgos. Marcelinho und auch die beiden anderen Bundesliga-Legionäre, Elber (München) und Lucio (Leverkusen), zeigten ansprechende Leistungen.

Nach dem Wechsel stürmten nur noch die Argentinier, die auch ohne den gesperrten Spielmacher Sebastian Veron von Manchester United und den nicht berufenen Gabriel Batistuta (AS Rom) die Wende schafften. Der eingewechselte Marcelo Gallardo köpfte das 1:1, ehe Brasiliens Verteidiger Cris ins eigene Tor traf. Bei den anschließenden Jubelfeiern wurde eine 36 Jahre alte Frau erschossen. Sie wurde versehentlich von einer Kugel getroffen, die von freudetrunkenen argentinischen Fans abgefeuert worden war.

Auf dem besten Weg zur WM sind Paraguay und Ecuador. In Asuncion überrannte Paraguay Bolivien 5:1. Das Überraschungs-Team aus Ecuador erkämpfte sich in Kolumbien ein 0:0. Für das kleine Anden-Land wäre es die erste WM-Teilnahme.

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