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Sport: WM-Qualifikation: Live aus dem Stadion

Ach, gute Güte, was soll man noch reden, wenn alles zum Weinen ist? Und wir sind uns doch einig, dass das, was uns die deutschen Kicker gestern in Gelsenkirchen gegen Finnland eine Halbzeit lang geboten haben, zum Heulen war?

Ach, gute Güte, was soll man noch reden, wenn alles zum Weinen ist? Und wir sind uns doch einig, dass das, was uns die deutschen Kicker gestern in Gelsenkirchen gegen Finnland eine Halbzeit lang geboten haben, zum Heulen war?

Aber nun denn: Reden wir vom Spiel und schließen wir aufs Ganze. Ich habe gesehen in Gelsenkirchen: einen stolpernden Wörns und einen rutschenden Böhme und Fehlpässe von Ziege und von Ballack und Ramelow (stellvertretend für die anderen), und habe erleiden müssen, wie sehr Kapitän Bierhoff abseits steht, auch wenn er mal nicht im Abseits steht, und dass die Abwehr den Namen nicht verdient, und dass der Techniker Ballack den Ball nicht stoppen kann und - ach, es ist genug des Elends. Denn ich habe auch, gerade im zweiten Abschnitt, das Bemühen gesehen, den Willen, es besser zu machen. Schwant Ihnen, was all diese Beobachtungen unterm Strich ergeben? Genau das nämlich: Wir können es einfach nicht mehr besser. Das durchaus fähige Gespann Völler / Skibbe hat nicht einfach nur falsch aufgestellt, es hat folgerichtig nominiert und taktisch das Mögliche angeordnet.

Nur leider ist das den Deutschen derzeit Mögliche lange nicht das, was international notwendig ist. Das 1:5 gegen England, keine Frage, das war im Ergebnis zu heftig. Doch hätte ein 1:3 genauso gezeigt, dass wir den besseren Torwart haben - wir haben immer den besseren Torwart - und die anderen die besseren Fußballer in der Verteidigung, die eleganteren Techniker im Mittelfeld und die ballsichereren Angreifer. Das behaupte ich weiterhin, trotz der bescheidenen Leistung der Engländer gegen Rehhagels Griechen.

Vielleicht sollten wir uns schon jetzt vom urdeutschen Fußball-Denken verabschieden, alleine durch Gottes Willen zu den Besten der Welt zu gehören. Dann stellt sich aber die Frage, warum ein 80-Millionen-Volk, in dem der Fußball einen anderen, wichtigeren Stellenwert hat als in Frankreich oder dem kleinen Holland, das jetzt immer herhalten muss für entschuldigende Unpässlichkeit, warum also wir so wenige Talente haben. Vom Spiel aufs Ganze: Wir hatten ein paar Chancen, die dem Willen entsprangen und dem Zufall, ein Konzept hatten wir nicht. Oder ist das die Zukunft des deutschen Fußballs, dass wir auf Griechenland vertrauen?

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