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Frankreichs Stürmer Antoine Griezmann bedankt sich bei den Fans.

© dpa/Christian Charisius

WM-Sieg gegen Uruguay: Frankreich geht mühelos ins Halbfinale

Frankreich setzt sich ohne Probleme mit 2:0 gegen Uruguay durch. Antoine Griezmann bereitet ein Tor vor und schießt das andere selbst.

Antoine Griezmann hatte Platz. Den nutzte Frankreichs Stürmer für einen Schuss. Besser gesagt einen Schussversuch. Der Ball flog von außerhalb des Strafraums Richtung Tor. Im Normalfall hätte ihn Uruguays Torwart Fernando Muslera locker weggefangen. Die Aktion wäre nicht einmal eine richtige Parade gewesen.

Stattdessen passierte höchst Ungewöhnliches: Muslera irrte sich bei der Berechnung der Flugbahn kolossal. Er bekam die Finger nicht richtig an den Ball, der hinter ihm im Tor landete. Dies war im WM-Viertelfinale nach gut einer Stunde das zweite Tor für die Franzosen, die das Spiel locker mit 2:0 (1:0) nach Hause brachten und ins Halbfinale einzogen. So weit waren sie zuletzt bei der WM 2006 gekommen.

Das Duell zwischen Mias Vater und Mias Patenonkel ging also an den Vater. Mia ist zwei Jahre alt und die Tochter von Griezmann. Dieser spielt bei Atletico Madrid. Genau wie Diego Godin, der aus Uruguay kommt. Beide sind befreundet, daher übernahm Godin die Patenschaft für Mia. Auf dem Rasen in Nischni Nowgorod hatte er mit seinem Team keine Chance. Dass dem so war, lag zu einem großen Teil an seinem Kumpel Griezmann, der ein Tor selbst machte und das andere vorbereitete.

Uruguays Trainer Oscar Tabarez hatte umbauen müssen, denn sein gefürchtetes Offensiv-Duo konnte nicht gemeinsam auflaufen. Wie erwartet fehlte Edinson Cavani wegen eines Blutergusses in der Wade. Daher spielte neben Luis Suarez diesmal Christhian Stuani vom FC Girona, der bereits eingewechselt worden war, als sich Cavani im vorigen Spiel gegen Portugal an der Wade verletzt hatte.

Frankreichs Trainer Didier Deschamps brachte hingegen ein wenig FC Bayern ins Spiel, Corentin Tolisso ersetzte den aufgrund einer Gelbsperre fehlenden Blaise Matuidi. Tolisso ist auch gleichzeitig das letzte verbliebene Bayern-Element in diesem Turnier. Die acht deutschen Spieler sind ebenso bereits lange raus wie beispielsweise Robert Lewandowski mit Polen.

Unterhaltungswert: Verbesserungswürdig

Es war das erste Viertelfinale des Turniers. Und es schien, als wollten die Protagonisten den Kollegen für die nachfolgenden Partien einiges an Luft auf der nach oben offenen Unterhaltungsskala lassen. Zu sehen gab es lange wenig außer einem Kopfball von Frankreichs Kylian Mbappé, der sich aber wohl des Platzes nicht bewusst war, der ihm in diesem Moment gestattet worden war. Er schloss zu schnell ab und die große Gelegenheit war dahin. Uruguay beschränkte sich ohne Cavani darauf, hinten sicher zu stehen. Zumindest das gelang eine Weile ziemlich gut.

Dann, als sich zähe 45 Minuten dem Ende näherten, gab Griezmann einen Freistoß herein. Vor dem Spiel hatte er noch große Sympathien für den Gegner offenbart. Er bezeichnete Uruguay als seine „zweite Heimat“. Der eigene Strafraum ist dagegen nicht die Heimat von Stürmer Stuani, weder die erste noch die zweite.

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Er versuchte sich trotzdem auf diesem Terrain, kam jedoch nicht ins Kopfballduell. Was dazu führte, dass Verteidiger Raphael Varrane zum Kopfball ansetzen durfte und zum 1:0 für Frankreich traf. Kurz danach waren es erneut eine Standardsituation und ein Abwehrspieler, die für Gefahr sorgten. Diesmal war Uruguay an der Reihe: Martin Caceres köpfte, doch Torwart Hugo Lloris hielt fantastisch.

Symbolisch für Uruguays nicht vorhandene Torgefährlichkeit war ein Schussversuch von Rodrigo Betancur, der den Ball von der Strafraumgrenze Richtung Eckfahne jagte. Noch viel unglücklicher agierte sein Torwart Muslera beim Schuss von Griezmann. Vielleicht wären die Südamerikaner noch einmal zurückgekommen, wenn der eingewechselte Christian Rodriguez einige Zentimeter genauer gezielt hätte. Aber sein Schuss flog am Tor vorbei. Für Aufregung sorgte im Anschluss nur noch eine Rudelbildung, die für Paul Pogba und Rodriguez mit der Gelben Karte endete. Tsp

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