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Sport: Wo die Niederlagenserie begann

Die Eisbären wollen Revanche gegen Nürnberg und endlich mal wieder gewinnen

Von Til Knipper

Berlin - Stefan Ustorf ist seit 1991 Eishockeyprofi. Er hat 54 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NHL absolviert. Er war viermal bei Olympischen Spielen dabei. Aber das, was Ustorf in seiner dritten Saison bei den Eisbären Berlin zurzeit erlebt, ist auch für einen Routinier wie ihn ungewöhnlich.

Am Freitag beim 1:4 im Auswärtsspiel gegen die Kölner Haie gab es für Ustorf und seine Kollegen den vorläufigen Höhepunkt der nun schon seit sieben Spielen anhaltenden Niederlagenserie. Dem Deutschen Meister gelang das seltene Kunststück alle vier Gegentore in eigener Überzahl zu kassieren. „Unser Powerplay hat uns schon oft Spiele gewonnen, am Freitag leider nicht“, sagte Ustorf. Er habe das schon ein paarmal in seiner Karriere erlebt, dass man „beschissen“ spiele und mehrfach hintereinander verliere. „Aber wir spielen eigentlich nicht schlecht und hätten viele der letzten Spiele nicht verlieren müssen“, sagte Ustorf. Es sind immer wieder Unkonzentriertheiten und leichte Fehler der Eisbären, die von den Gegnern sofort ausgenutzt werden. Dass die Fans trotzdem langsam unzufrieden werden und wieder Siege sehen wollen, ist Ustorf klar.

Auch die Mannschaft sei inzwischen extrem frustriert. „Trotzdem ist die Stimmung untereinander nicht schlecht. Hier schießt in der Umkleidekabine nicht einer gegen den anderen. Im Gegenteil, alle versuchen, einander zu helfen“, sagt Ustorf. Ihm ist das Miteinander manchmal sogar schon zu viel. „Vielleicht sollte sich jeder ein bisschen mehr auf sich selbst konzentrieren. Wenn alle zehn Prozent draufpacken, kommen wir auch schnell aus diesem Loch wieder raus.“

Ob Manager Peter John Lee jetzt, nach dem Saisonbeginn in der NHL, noch die freien Ausländerplätze besetzt, ist laut Ustorf für die Mannschaft „völlig uninteressant“. „Wir können uns jetzt nicht hinsetzen und abwarten, dass noch fünf neue Spieler kommen und dann wird alles gut“, sagt Ustorf. Das vorhandene Potenzial sei stark genug, um in der Deutschen Eishockeyliga oben mitzuspielen. „Diese Niederlagenserie geht uns allen gegen den Strich, aber wir arbeiten wie die Viecher daran, dass wir so eine Serie demnächst auch einmal andersrum gestalten können.“

Vielleicht können die Eisbären bereits heute im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers (18 Uhr 30, Sportforum Hohenschönhausen) eine Siegesserie starten. Leicht wird das gegen den Tabellenzweiten aus Nürnberg allerdings nicht. Der ist seit drei Spielen ungeschlagen und haben mit acht Siegen und drei Niederlagen einen sehr guten Saisonstart hingelegt. Passend wäre es trotzdem, die schwarze Serie gegen die Nürnberger zu beenden. Denn die erste der sieben Niederlagen für die Eisbären gab es auswärts bei den Nürnberg Ice Tigers.

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