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Wolfsburger Hebefigur. Naldo feiert den Torschützen zum 1:1-Ausgleich, Christian Träsch.

© Reuters

Wolfsburg - Leverkusen 2:1: Wolfsburg dreht das Pokalspiel

Der VfL Wolfsburg siegt im DFB-Pokal 2:1 dank eines Leverkusener Fehlers – dabei war Bayer 04 nur durch die Mithilfe des VfL-Spielers Fagner in Führung gegangen. Einen neuen Wolfsburger Trainer gibt es wohl auch schon.

Von Christian Otto

Keiner tröstete ihn. Der bittere Fehler von Ömer Toprak, der das Aus von Bayer Leverkusen im DFB-Pokal besiegelt hatte, raubte ihnen allen den letzten Elan. Wie es dazu kommen konnte, dass der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga diese Partie noch verlieren konnte, dafür fanden die Spieler keine schlüssige Erklärung. Bis zur 76. Minute hatten die Leverkusener beim VfL Wolfsburg noch mit 1:0 geführt. Aber eine Nachlässigkeit von Daniel Carvajal und eben ein völlig missglückter Kopfball von Toprak kosteten den Favoriten den schon sicher geglaubten Sieg. Der eingewechselte Christian Träsch zum 1:1 und Torjäger Bas Dost in der Schlussminute nutzten die Fehler clever aus, verhalfen Wolfsburg ins Viertelfinale und ließen das unglückliche 0:1 durch ein Eigentor von VfL-Verteidiger Fagner vergessen.

Die meisten Leverkusener Spieler, die zu der unglücklichen Niederlage ihres Teams befragt wurden, schüttelten ratlos mit dem Kopf. „Ein Wettbewerb ist futsch, weil wir nach dem 1:0 nicht aktiv genug gespielt haben“, sagte Simon Rolfes. „Es ist bitter. Aber wir waren in der zweiten Halbzeit immer einen Schritt langsamer“, meinte Bayer-Torhüter Bernd Leno. Es war verblüffend, in welche Passivität die Leverkusener nach ihrer Führung verfallen waren. Toprak hatte sich vor dem 1:2 einen amateurhaften Stellungsfehler plus verunglücktem Kopfball erlaubt. „Aber ich muss Toprak in Schutz nehmen. Er hat eine super Hinrunde gespielt. Und bei uns dürfen die Spieler auch Fehler machen“, sagte Leverkusens Trainer Sascha Lewandowski.

So übertünchte der glückliche Sieg die Kapriolen des VfL Wolfsburg ein wenig, der in der Bundesliga auf Rang 15 überwintern muss. „Ich habe auf meine Chance gewartet und sie genutzt“, sagte der überglückliche Bas Dost, dessen Siegtreffer gerade einmal 10.781 Zuschauer gesehen hatten. Der Mangel an Zuspruch und Erfolg sorgt offenbar dafür, dass sich die Entscheider des VfL Wolfsburg unter Handlungszwang sehen. Es zeichnet sich ab, dass der Entlassung des früheren Meistermachers Felix Magath und der zwischenzeitlichen Beförderung von Lorenz-Günther Köstner in Kürze die Verpflichtung eines neuen Cheftrainers folgt. Die Pressekonferenz nach der Pokalpartie geriet zu einer Art Abschiedsvorstellung für Köstner. „Ich habe hier gerne ausgeholfen, und ich würde gerne weitermachen“, sagte er. Doch VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs hat bestätigt, dass der Verein in Kontakt mit Bernd Schuster steht. Dessen Vita als Trainer hat ein solch illustre Station wie Real Madrid zu bieten. Zuletzt stand der 52-Jährige bei Besiktas Istanbul unter Vertrag. Nachfragen über die Zukunft von Köstner und die Variante Schuster wollte Allofs nicht beantworten.

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