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Mit dem ersten Auswärtssieg seit dem achten Spieltag schieben sich die Schalker wieder auf Platz sechs - nur zwei Punkte hinter Champions-League-Platz vier.

© dpa

Wolfsburg - Schalke 1:4: Krise? Welche Krise?

Der FC Schalke 04 beendet seine Ergebniskrise mit einem 4:1 (1:0)-Sieg beim VfL Wolfsburg - und schaut wieder nach oben. Die Gastgeber hingegen haben nur noch sechs Punkte Abstand zu Relegationsplatz 16.

Wolfsburg - War da mal eine Krise? Vor drei Wochen, nach einem 1:2 daheim gegen Fürth, stand Schalke 04 in der Bundesliga vor dem Absturz in die Belanglosigkeit. Vier Spiele später ist auf einmal wieder die Champions League ein Thema. Tore von Julian Draxler (2), Jefferson Farfan und Klaas-Jan Huntelaar bescherten Schalke einen 4:1 (1:0)-Sieg beim VfL Wolfsburg. Und die frohe Erkenntnis, dass diese vermeintlich missratene Saison doch noch ein sehr erfreuliches Ende finden könnte.

Die Gelsenkirchener waren vor 29 300 Zuschauern in der Wolfsburger Arena die deutlich bessere Mannschaft. „Das war ein überragendes Spiel“, befand Trainer Jens Keller in durchaus angemessener Unbescheidenheit. Und Julian Draxler war nicht nur wegen seiner beiden Tore einer ihrer auffälligsten Spieler. Seine Klasse fand schon nach ein paar Minuten zum ersten Mal ihren Ausdruck bei einem Pass in den Lauf von Huntelaar, der auch sofort schoss, aber Torhüter Diego Benaglio bekam die Faust noch nach oben.

Noch größer war allerdings die Chance, die sich kurz darauf den Wolfsburgern bot. Nach Diegos Freistoß stieg Simon Kjaer ungehindert in die Luft und wuchtete den Ball mit der Stirn Richtung Tor, zum Schalker Glück nur an die Latte. Seine nächste auffällige Szene hatte der Däne Kjaer dann auf der anderen Seite, als er gegen Jermaine Jones den Ball verdaddelte, worauf dessen Pass beinahe Huntelaar erreicht hätte. Die Fußspitze von Verteidiger Naldo verhinderte einen Rückstand.

Für Naldo war das Spiel dann bald zu Ende, weil er sich im freien Lauf ohne Einwirkung des Gegners am rechten Oberschenkel verletzte und Platz machte für Sotirios Kyrgiakos. Die kurze Wolfsburger Findungsphase nutzte Schalke zum 1:0. Über Jones, Jefferson Farfan und Marco Höger kam der Ball zu Draxler, der ihn anlupfte und mit dem rechten Fuß flach in die Ecke des Wolfsburger Tores schlug. Draxler hätte gleich noch einen nachlegen können. Nach Jones’ klugem Pass hatte er Benaglio schon ausgespielt, und der Winkel zum Tor war keineswegs so spitz, als dass er zwingend den Pfosten hätte treffen müssen.

Wenig sprach zur Halbzeitpause für Wolfsburg. Und noch weniger dafür, dass ausgerechnet der schwächelnde Ivica Olic den Ausgleich erzielen würde. Der Kroate konnte kurz nach Wiederanpfiff allerdings auch kaum ausweichen, als Schalkes Torhüter Timo Hildebrand nach Jan Polaks Kopfball nur noch die Fingerspitzen an den Ball bekam und diesen genau auf Olics Kopf abfälschte. Für ein paar Minuten schien Schalke zu wackeln. Bis eben Julian Draxler seinen nächsten großen Moment hatte. Nach Jones’ Zuspiel narrte er an der Strafraumgrenze zwei Wolfsburger und traf flach zum 2:1, diesmal übrigens mit dem linken Fuß. Den setzte er auch ein, um Farfan zum dritten Tor zu bedienen. „Wir lassen uns einfach zu leicht auskontern“, klagte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking. Das Spiel war gelaufen, lange vor Huntelaars finalem 4:1. Sven Goldmann

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