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Wolfsburgs Trainer: Felix Magath nach Schalke?

Trotz aller Erfolge in Wolfsburg: Felix Magath könnte den VfL verlassen und Trainer-Manager beim FC Schalke 04 werden.

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Die Erschöpfung kann es kaum gewesen sein, die Felix Magath sprachlos gemacht hatte. Der 55-Jährige verließ zwar gerade nassgeschwitzt den Trainingsplatz des VfL Wolfsburg, wo er kurz zuvor mit seinem Trainerteam beim Kicken an seiner eigenen Fitness gearbeitet hatte. Der Grund für sein Schweigen hatte aber eine andere Ursache. Im Laufe des Tages war durchgesickert, dass Magath zur neuen Saison zum FC Schalke 04 wechseln soll. Darauf angesprochen reagierte Magath mit stummer Ignoranz. Und mit jeder weiteren Nachfrage verdunkelte sich seine Miene. Dann verschwand er im Bauch des VfL-Stadions.

Einen Kommentar gab Magath nicht ab. „Das bedeutet aber nicht, dass Herr Magath die Meldung nicht dementiert“, sagte VfL-Sprecherin Barbara Ertel- Leicht im Auftrag des Vereins. Dabei wäre am Mittwoch sicher ein idealer Zeitpunkt für eine schnelle Klärung gewesen, sollte es sich lediglich um ein falsches Gerücht gehandelt haben.

In Schalke präsentierten sich die Verantwortlichen gestern zumindest ein wenig redselig. „Bei uns werden immer viele Kandidaten gehandelt. Wir sagen nur, dass wir nach dem 23. Mai unsere Entscheidung verkünden“, teilte Geschäftsführer Peter Peters mit. „Unsere Sprachregelung lässt alles offen.“ Anders als zuletzt verzichtete Peters auf ein Dementi. Dem Vernehmen nach soll Felix Magath sowohl die Position des Trainers als auch die des Managers bei den Schalkern einnehmen. Damit wäre er mit einer ähnlichen Kompetenz wie derzeit beim VfL Wolfsburg ausgestattet. Einzig die Position des Geschäftsführers soll mit Peters besetzt bleiben.

Am Dienstag hat der Wolfsburger Aufsichtsrat Stephan Grühsem noch gesagt, man gehe davon aus, dass bezüglich Magaths Vertragsverlängerung über den Sommer 2010 hinaus noch in dieser Saison eine Entscheidung präsentiert werden könne. Die fällt nun wohl anders aus, als er sich das vorgestellt hat. Wenn sich Magath jetzt für Schalke entscheidet, könnte das vor allem finanzielle Gründe haben. In Zeiten der Weltwirtschaftskrise war man im VW-Konzern nicht gewillt, das Gehalt von Magath, das derzeit bei rund 2,5 Millionen Euro jährlich liegen soll, weiter aufzustocken. Dies sei der Belegschaft gegenüber nicht zu vertreten, hieß es.

In Schalke scheinen sie großzügiger sein zu wollen, auch wenn Präsident Josef Schnusenberg unlängst angekündigt hatte, bei Nicht-Erreichen eines internationalen Wettbewerbs den Etat für den Profikader um etwa 20 Millionen Euro abspecken zu müssen. Für Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, der eine große Lösung angekündigt und der sich alleine auf die Suche nach sportlicher Kompetenz für die Schalker gemacht hatte, war Magath einer der Favoriten. Diese große Lösung scheint Tönnies nun gefunden zu haben. Ohne einen bekannten Namen würden ihm die Anhänger eine Trennung vom erfolgreichen Interimstrainer Mike Büskens wohl auch kaum verzeihen.

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