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WRITERS  Corner: Hier werden Sie geholfen

An dieser Stelle ist es Zeit, Dank zu sagen. Dank an all die Volunteers, die im Einsatz waren.

An dieser Stelle ist es Zeit, Dank zu sagen. Dank an all die Volunteers, die im Einsatz waren. Dank für ihr Engagement, ihre Freundlichkeit, ihr Mitgefühl. Ein spezieller Dank geht an jene junge Dame hinterm Helpdesk im Pressezentrum am Serpentine Lake, in dem die Freiwasser-Wettbewerbe stattfanden. Man hatte sie höflich gefragt, ob sie vielleicht die Klimaanlage, die polare Lufttemperaturen in den Raum pustete, etwas zurückschalten könnte. In vollendeter Höflichkeit erklärte sie sich bereit, die Bitte dem zuständigen Manager weiterzuleiten. Es blieb kalt. Am nächsten Tag, als diverse Reporter im Winterpullover hinter ihrem Laptop saßen, erklärte sie, es sei leider nichts zu machen. Wenn sie eine niedrigere Stufe einstelle, werde es zu warm. Dann stand sie auf und ging. Im Weggehen sagte sie lächelnd: „God bless you.“

Herzlichen Dank auch an jenen nicht mehr ganz so jungen Volunteer, der im Hyde Park sehr gerne Auskunft gab. Ach, die Gentlemen überlegten, ob sie von hier aus zu Fuß zum Beachvolleyball gehen sollten? Und ob das ein weiter Weg sei? Da lachte der Volunteer und sagte: „Nein, überhaupt nicht. Sie benötigen 15 Minuten, aber nur wenn sie so langsam sind wie eine alte Frau.“ Dabei zwinkerte er mit den Augen. Nach 35 Minuten in strammem Marschtempo unter praller Sonne stieg der Respekt vor all den alten Frauen, die diesen Weg in einer Viertelstunde bewältigen.

Ganz besonderer Dank gebührt aber jener netten, jungen Frau, die als Volunteer am Russell Square in Bloomsbury arbeitete. Hier kommen Shuttlebusse von den verschiedenen Wettkampfstätten an, hier kann man in Pkw umsteigen, die einen in sein jeweiliges Hotel bringen. Diese junge, nette Frau hatte Dienst, als einmal nachts um ein Uhr in einem Schwung müder Journalisten und Fotografen auch ein Russe auf die Gruppe der Volunteers zuging, die jeden Ankommenden auf die einzelnen Autos verteilte. Der Russe hatte wirre Haare, sein Hemd hing aus seiner Hose, die Spuren harter Arbeitstage hatten sein Gesicht gezeichnet, seine Augen waren blutunterlaufen. Er krächzte, mit der letzten Kraft, die er noch hatte, der jungen Frau den Namen seines Hotels entgegen. Die Frau blickte ihn mit strahlenden Augen an. Dann fragte sie: „Did you have a nice day?“

Volunteers, Euch allen herzlichen Dank. Ihr habt Großartiges geleistet. God bless you.

In unserer Kolumne wechseln sich die Korrespondenten Friedhard Teuffel und Frank Bachner mit dem britischen Autor Roger Boyes und der deutschen Hockeyspielerin Natascha Keller ab.

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