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WRITERS  Corner: Neulich, im Waschraum

Zu den interessanten Abwechslungen im olympischen Alltag gehört die Frage: Welchem Promi läuft man heute über den Weg? Oder, ehrlicher gesagt: Wen sieht man aus der Nähe?

Zu den interessanten Abwechslungen im olympischen Alltag gehört die Frage: Welchem Promi läuft man heute über den Weg? Oder, ehrlicher gesagt: Wen sieht man aus der Nähe? Da ist zum Beispiel dieser Typ in seinem blauen Kapuzenpulli in Reihe 14 im Olympiastadion, der gerade seine Kamera zückt und auf Usain Bolt richtet, der nach seinem 100-Meter-Olympiasieg strahlend und mit viel Klamauk vorbeitänzelt. Zwei Stunden zuvor ist er selbst abgelichtet worden, der Typ im blauen Pulli, von ungefähr 30 aufgeregten Menschen. „Ich habe gerade Kobe Bryant fotografiert“, brüllten die dann noch aufgeregter in ihr Handy. Bryant, den NBA-Superstar.

Und dann steht da gleich neben dem Eingang zum Schwimmstadion dieser gut frisierte Mann, den Blick in eine TV-Kamera gerichtet. Muss noch schnell ein Interview geben, der britische Premierminister David Cameron. Britische Journalisten hätten sich gewünscht, er hätte so lange geredet, bis die Schwimmwettkämpfe vorbei sind. Es gibt ja auf der Insel den sogenannten Cameron-Fluch. Immer wenn der Premier vor Ort zuschaut, patzt ein britischer Sportler. Er schaute aber zu, das Interview war kurz, Turmspringer Thomas Dailey verpasste prompt eine Medaille. Noch eine Geschichte, leider nicht selbst erlebt: Ein Kollege war auf der Toilette des Olympiastadions. Vor ihm am Waschbecken wusch sich ein Mann die Hände. Als er sich umdrehte und weggehen wollte, da rempelte er aus Versehen den Kollegen. „Sorry", sagte Paul McCartney.

In unserer Kolumne wechseln sich die Korrespondenten Friedhard Teuffel und Frank Bachner mit dem britischen Autor Roger Boyes und der deutschen Hockeyspielerin Natascha Keller ab.

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