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Sport: "Würzburg gefällt mir besser" - NBA-Profi Dirk Nowitzki spricht über seine Erfahrungen in Dallas

Dirk Nowitzki (21) ist gegenwärtig neben Detlef Schrempf der zweite deutsche Basketballer in der nordamerikanischen Profiliga NBA. Im seinem ersten Jahr bei den Dallas Mavericks kam er auf durchschnittlich 8,2 Punkte und 3,4 Rebounds.

Dirk Nowitzki (21) ist gegenwärtig neben Detlef Schrempf der zweite deutsche Basketballer in der nordamerikanischen Profiliga NBA. Im seinem ersten Jahr bei den Dallas Mavericks kam er auf durchschnittlich 8,2 Punkte und 3,4 Rebounds. Der Würzburger weilt an diesem Wochenende beim Deutschlandfinale der NBA-Basketball-Challenge in Berlin (Platz des 4.Juli). Mit dem Nationalspieler sprach Benedikt Voigt.

Dirk Nowitzki, wieviel Körperfett haben Sie momentan?

Das weiß ich gar nicht so genau. Wie kommen Sie denn darauf?

Ihr Mentor, Holger Geschwindner, erzählte, dass Sie von Ihrem Klub Dallas Mavericks bestraft werden, wenn Sie beim Trainingsbeginn im Oktober nicht bestimmte Werte vorweisen können.

Also, ich messe nicht stündlich mein Bodyfat. Niemand hat mir gesagt, dass ich nicht mehr als 20 Prozent Körperfett haben darf. Wenn ich nicht fit zurückkomme, dann machen sie dich eben fit. Bestraft werde ich, wenn ich zu spät ins Training komme. Dann zahle ich 1000 Dollar, das ist schon heftig.

Sie haben innerhalb eines Jahres Bundesliga, NBA, Europameisterschaft und Summer League gespielt. Ist das nicht ein bisschen viel?

Doch, es war schon ein sehr langes Basketball-Jahr. Ich hatte nur zwei Mal zwei Wochen frei. Aber weil alles neu war, wollte ich alles mitmachen. Es hat auch immer Spaß gemacht, und körperlich hatte ich keine Probleme. Die Knochen schreien noch nicht.

Dafür haben Sie jetzt frei.

Nein, ich trainiere schon wieder in Würzburg. Ich freue mich schon tierisch auf die neue Saison mit den Mavericks. Wir haben in Dallas eine gute Mannschaft und wollen in die Play-Offs kommen. Das hätten wir schon im letzten Jahr geschafft, wenn wir nur die Hälfte der knappen Spiele gewonnen hätten.

Nach den ersten vier NBA-Spielen fielen Sie in ein Leistungstief. Daraufhin flog Ihr Privattrainer Geschwindner nach Dallas, und schon trafen Sie wieder. Was hat er mit Ihnen gemacht?

Einfach nur viel mit mir gesprochen. Da fand viel im Kopf statt. Ich hatte mich abgeschottet. Alle waren schuld, der Trainer, die Mitspieler, nur ich nicht. Holger Geschwindner hat mir dann gezeigt, dass dieser Weg nicht weiter führt. Außerdem haben wir unser übliches Schusstraining gemacht.

Wer war denn ihr schwerster Gegner in der NBA?

Da könnte ich jeden nehmen. Am meisten beeindruckt hat mich aber Kevin Garnett. Der ist noch etwas größer als ich und trotzdem wahnsinning athletisch. Außerdem ist er mit 23 Jahren noch sehr jung. Das ist der nächste Superstar der Liga.

Ihr kleinster Gegner war gleich im dritten Saisonspiel Muggsy Bogues von den Golden State Warriors. Was haben Sie gedacht, als Sie mit ihren 2,10 Metern den 50 cm kleineren Bogues decken sollten?

Das war schon komisch. Als mir Trainer Don Nelson das sagte, hab ich erst mal gefragt: Den Bogues? Doch Nelson hat es mir erklärt. Weil Bogues so wenig wirft, sollte ich auf einen anderen Spieler an der Zone doppeln. Es hat funktioniert, wir haben schließlich gewonnen.

Was erwarten Sie sich persönlich von der kommenden Spielzeit?

In der ersten Fünf spielen und in die Play-Offs kommen, das wäre schon ein Riesending. Don Nelson ließ mich schon am Ende der vergangenen Saison starten, weil Cedric Ceballos verletzt war. Aber wenn Ceballos vor mir spielt, ist das auch nicht schlimm.

Seit Januar sind Sie erstmals von ihrem Elternhaus in Würzburg ausgezogen. Wie kommen Sie jetzt als allein lebender Junggeselle in Dallas zurecht?

Also kochen kann ich noch nicht. Vor den Spielen mache ich mir meistens Nudeln, das geht noch. Beim Waschen hilft mir dann jemand von den Mavericks, ein Betreuer.

Und wie gefällt Ihnen Dallas?

Davon kriege ich nicht viel mit. Ich relaxe viel, gehe in den Whirlpool oder schlafe. Von Dallas habe ich nur ein paar Sachen wie das JFK-Museum gesehen. Dallas ist eine große Stadt, da gefällt mir Würzburg besser.

Dort trainieren Sie momentan wieder mit Ihrem Heimatverein. Was trauen Sie Würzburg in dieser Bundesliga-Saison zu?

Viel. Alle sind ein Jahr weiter und erfahrener. Und Robert Garrett ist momentan super drauf. Das wird der kommende Nachwuchs-Spielmacher der Bundesliga.

Ihr Jugendgefährte Garrett stand immer in Ihrem Schatten. Erst nach Ihrem Weggang blühte er auf.

Das kann schon sein. Wir verstehen uns privat sehr gut. Vielleicht hat er in den entscheidenden Momenten immer zu mir gepasst. Jetzt schießt er selber.

Was vermissen Sie in Dallas am meisten?

Das ist einfach: Mamas Küche - Schnitzel und Bratwürste.

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