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Es muss nicht immer Bratwurst sein. Oder doch?

© dpa

Wurst ist nicht alles: Für ein besseres kulinarisches Angebot im Stadion

Unser Autor Dominik Bardow hat genug von einseitiger Stadionkost und wünscht sich ein bisschen mehr Abwechslung. Wie die konkret aussehen könnte, hat er sich auch schon überlegt.

Es fällt nur halb unter die Rubrik Ausländischer Fußball, wenn ich sage, dass ich neulich beim Berliner AK war. Ich stand eine halbe Stunde am Bier- und Bockwurststand Schlange, da lief mir ein junger Kerl mampfend entgegen und mir wurde klar: Die haben Döner hier im Stadion! Warum haben die nicht überall Döner im Stadion? Wie konnten wir eigentlich all die Jahre ohne Döner im Stadion auskommen?

Ich fordere hiermit von Vereinen und Fifa, alle Exklusivverträge für schlechtes Bier und Essen zu kündigen sowie völlige kulinarische Autonomie für Fanblöcke – mit alles, ohne scharf!

Unterstützung bekomme ich von der Vereinigung der Acareje-Verkäuferinnen: Die fordern, bei der WM 2014 im Stadion ihren Snack verkaufen zu dürfen. Das frittierte Bohnensandwich mit karamellisierten Zwiebeln und Shrimps ist in Brasilien offiziell nationales Kulturerbe, völlig zu Recht. Bei der EM in Polen gab es im Stadion nur Fastfoodpampe, aber am Markplatz in Posen bekam man nachts herrlich Mett mit Zwiebel, Ei und Gurke kredenzt. Wie sonst soll man auch die Hektoliter an Wodka verdauen? Denken Fifa und Uefa überhaupt mal mit?

Es ist ein globales Problem. In Argentinien hatte ich das beste Steak vor dem Stadion von Boca Juniors, in einer Baracke, die wohl auftischte, was auf der Straße davor angefahren wurde. Es war großartig! Im Stadion selbst gab’s nur labbrige Burger.

Jedes Land sollte servieren dürfen, was dort schmeckt. Einzige Ausnahme: Beim Champions-League-Finale 2011 bekam man im Wembleystadion Baked Beans. Das gehört nun wirklich verboten.

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