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Doppelbelastet. Der Frankfurter Vaclav Kadlec ist müde. Foto: dpa

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Sport: Zeiten ändern sich

Frankfurt ruft den Abstiegskampf aus.

Frankfurt am Main - Spiele gegen den VfL Wolfsburg waren für Eintracht Frankfurt in der jüngeren Vergangenheit auch immer wegweisend. Noch im Mai wäre vor lauter Jubel beinahe das Stadion explodiert, weil die Eintracht durch ein 2:2 gegen die Niedersachsen die Europa League erreichte. Am Samstagabend nun, nicht einmal ein halbes Jahr später, rief Armin Veh in Frankfurt den Abstiegskampf aus. „Natürlich stecken wir da unten drin“, sagte ein unzufriedener Trainer, nachdem seine Mannschaft diesmal mit 1:2 (1:1) gegen den VfL verloren hatte. „Wenn es blöd läuft, geht es für uns in dieser Saison nur darum, möglichst drei andere Mannschaften hinter uns zu lassen“, sagte Veh.

Seine Spieler schleppten sich mit hängenden Köpfen Richtung Fankurve. Dort wurden sogar erste, wenn auch vereinzelte Pfiffe laut nach dem sechsten sieglosen Bundesliga-Spiel hintereinander. Noch immer hat die Eintracht in dieser Saison kein Liga-Heimspiel gewonnen. Der Relegationsplatz ist nur noch zwei Punkte entfernt. „Die Tabelle lügt nicht“, sagte Alex Meier. „Wir müssen die Lage sehr ernst nehmen.“ Sein Freistoßtor zum 1:1 war am Samstag zu wenig.

In der Diagnose sind sich immerhin alle einig in Frankfurt, in der Ursachenforschung auch. Dabei landen sie immer wieder bei der Zusatzbelastung Europa League. Der Spielrhythmus ist für die Mannschaft völlig neu, die Anstrengung groß. Das 1:2 durch Maximilian Arnold in der 82. Minute war bereits der vierte entscheidende Gegentreffer, den sie in der Schlussphase kassierte. „Uns fehlt im Moment die Leichtigkeit und auch die körperliche Frische, um am Ende so konzentriert zu sein, dass wir solche Tore verhindern“, erklärte Veh. „Wir haben viele Spieler, die noch nicht europäisch gespielt haben und diesen Rhythmus erst lernen müssen.“

Bleibt die Frage: Was kann der Trainer tun gegen diese angespannte Situation? Bereits am Donnerstag spielt die Eintracht wieder in der Europa League bei Maccabi Tel Aviv. Ein Punkt würde schon reichen, um vorzeitig in der K.-o.-Runde zu stehen. Allein diese Ausgangsposition zeigt, dass die Rückkehr nach Europa trotz aller Belastung nicht als Ballast wahrgenommen wird, sondern im Gegenteil als Stolz, Trostspender und Motivation für einen ganzen Verein. „Zu sagen, wir lassen die Europa League jetzt schleifen, bringt uns in der Liga auch nichts“, sagte Veh.dpa

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