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Sport: Zittern bis zum Ende

Es ist so gekommen, wie sich das im deutschen Eishockey gehört. Das gute Auftreten der Nationalmannschaft beim olympischen Turnier ist schon nach zwei Wochen vergessen, dafür hat das Alltagsgeschäft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gesorgt.

Es ist so gekommen, wie sich das im deutschen Eishockey gehört. Das gute Auftreten der Nationalmannschaft beim olympischen Turnier ist schon nach zwei Wochen vergessen, dafür hat das Alltagsgeschäft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gesorgt. Scott Levins, amerikanischer Stürmer vom EHC Eisbären, sorgte am Dienstag für einen Eklat, als er einen Gegenspieler als "Nazi" beschimpfte. Und dann mussten auch noch die Augsburger Panther ihren unter Dopingverdacht stehenden Weißrussen Wassili Pankow suspendieren. Wen interessiert schon, dass die Hauptrunde in der DEL in ihre entscheidende Phase geht?

Marc Fortier zum Beispiel. Der Kanadier muss mit seinem EHC Eisbären noch um die Teilnahme an den Play-offs zittern. An Fortier liegt das nicht. Mit seinen 36 Jahren spielt er seine erfolgreichste Saison, seit er vor fünf Jahren nach Berlin kam. Fortier ist Topscorer beim EHC, hat jetzt schon mehr Punkte auf dem Konto als je zuvor in der DEL. "Kein Wunder, ich fühle mich noch wie 35", sagt Fortier. "Nein, im Ernst. Statistiken sind Nebensache. Sie werden nur bemüht, wenn sie schlecht sind. Dann verwendet sie der Manager gegen dich. Wenn die Zahlen gut sind, sucht er nach anderen Fehlern."

Fehler hat Marc Fortier zuletzt selten gemacht. Ähnliches lässt sich von vielen seiner Kollegen nicht behaupten. Ist der Druck bei den Heimspielen zu groß? Fortier wäre der Letzte, der dies zugeben würde. Der Kanadier weiß, was sich gehört: "Es gibt keine besseren Fans als unsere. Vielleicht ermöglichen wir mit unserer offensiven Spielweise dem Gegner zu viele Chancen." Also ist Trainer Pierre Pagé mit seinem "Torpedo-System" schuld? "Natürlich nicht. Das System ist gut. Da müssen wir nicht nur die Niederlagen betrachten, das müssen wir global sehen."

Von ihren letzten fünf Spielen vor den Play-offs dürfen die Berliner drei auswärts absolvieren. "Vielleicht ist das besser so", sagt Fortier und lacht. Angst vor dem heutigen Spiel gegen die Kölner Haie (19.30 Uhr, Sportforum) haben die Eisbären laut ihrem Kapitän nicht. "Wenn wir so spielen wie beim 4:3 gegen Hannover am vergangenen Freitag, sollten wir das schaffen", sagt Fortier. Global gesehen, natürlich.

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