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Sport: Zu langsam begonnen Hamburg kommt gegen Hannover nur zu einem 1:1

Huub Stevens packte die Vorfreude. „Schön, dass die Bundesliga wieder losgeht“, hatte der Trainer des Hamburger SV vor dem ersten Rückrundenspiel noch frohlockt.

Von Karsten Doneck, dpa

Huub Stevens packte die Vorfreude. „Schön, dass die Bundesliga wieder losgeht“, hatte der Trainer des Hamburger SV vor dem ersten Rückrundenspiel noch frohlockt. Hinterher klang der Holländer nicht mehr so freudig. Als er nach dem eher enttäuschenden 1:1 (0:1) gegen Hannover 96 zur Spielanalyse anhob, fragte er erst einmal rhetorisch: „Kann ich bei der 46. Minute anfangen? Oder muss ich wirklich bei der ersten Minute anfangen?“ Was er von den Darbietungen seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit hielt, dafür reichte ihm letztlich ein Satz: „Das war nicht der HSV, den ich sehen will.“ Erst ein paar kleinere Personalkorrekturen, darunter die belebende Einwechslung von Paolo Guerrero für den Angriff, brachte den Hamburgern wenigstens noch den einen Punkt. Ivica Olic schoss den Ausgleichstreffer.

Der HSV bekam vor 57 000 Zuschauern lange Zeit keinen vernünftigen Spielaufbau zustande, verbrachte dafür aber viel Zeit mit Beschwerden. Was sie wurmte? Günter Perl hatte einen Elfmeter für Hannover 96 gegeben. Guy Demel soll Christian Schulz gefoult haben. „Eine krasse Fehlentscheidung“, sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer. „Ich habe in der Szene keine Berührung gesehen.“ Unberührt von derlei Hamburger Hader verwandelte Szabolcs Huszti den Strafstoß sicher zum 1:0. Fast wäre Huszti nach dem Wechsel auch noch das 2:0 geglückt, doch sein Schuss prallte an den Außenpfosten. „Wenn der Ball reingegangen wäre, würden wir als Sieger heimfahren“, sagte Gästetrainer Dieter Hecking.

Hannover hatte eine eindrucksvolle erste Halbzeit geboten: ballsicher, gefällig kombinierend, gedanklich immer einen Tick schneller, dabei oft zielstrebig den Weg zu des Gegners Tor suchend. „So habe ich mir das vorgestellt“, sagte Hecking. „Dass der HSV in einem Heimspiel in einer Halbzeit überhaupt nur ein-, zweimal aufs Tor schießt, das schaffen doch nur wenige Gegner.“ Überflüssig aber war, dass sich der eingewechselte Sergio Pinto in der 89. Minute zu einem Nachtreten in den Unterleib des Hamburgers Nigel de Jong hinreißen ließ und die Rote Karte sah.

Der HSV hatte nach dem Seitenwechsel mehr Druck aufgebaut – ohne wirklich zu überzeugen. Ein positives Gesamtfazit wollte denn auch Huub Stevens nicht ziehen. „Jeder muss mehr bringen“, fordert der Trainer. Vielleicht besänftigt den Holländer ja mal der Blick auf die Statistik. Seit dem Wiederaufstieg der Hannoveraner trafen beide Mannschaften zwölf Mal in der Bundesliga aufeinander. Nur zwei Mal siegte der HSV.

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