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Wertvolle Passmaschine. 16 Millionen Euro zahlten die Schalker für den Mittelfeldstrategen Sebastian Rudy vom FC Bayern.

© dpa

Zugang vom FC Bayern: Sebastian Rudy soll’s bei Schalke 04 richten

Schalke erhofft sich durch Zugang Sebastian Rudy vom FC Bayern mehr fußballerische Klasse - schon am Sonntag gegen Hertha BSC.

Eigentlich müssten die Erwartungen der Schalker Fans ein wenig gedämpfter daherkommen. Schließlich hatte es in der jüngeren Vergangenheit dreimal nicht so recht geklappt mit den Spielern des FC Bayern in Gelsenkirchen. Weder Jan Kirchhoff, Pierre Emile Højbjerg noch Holger Badstuber waren die Verstärkungen im königsblauen Dress, die sie eigentlich hätten sein sollen. Nun aber ist Sebastian Rudy da und schon nach der ersten Trainigseinheit waren sich alle Beteiligten sicher, dass Rudy eine Bereicherung für die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco ist. „Man merkt sofort, über welche Erfahrung Sebastian verfügt. Er wird uns mit seiner ruhigen Spielweise helfen“, sagt Mittelfeldspieler Suat Serdar, der ebenfalls seit diesem Sommer neu am Berger Feld ist.

Rudy soll dem Schalker Spiel, das vor allem auf Pressing, Laufarbeit, Zweikampfstärke und Konterspiel ausgerichtet ist, eine neue innere Mitte und einen Schuss mehr spielerische Flexibilität verleihen. „Ich versuche, im Mittelfeld ein Stabilisator zu sein. Mit 28 Jahren bin ich in einem guten Fußballalter – da kann man auch die Jüngeren in der Mannschaft ein bisschen führen“, sagt Rudy. Sein Image als seelenruhige Passmaschine, die auch heikle Situationen auf engem Raum abarbeiten kann, hat der deutsche Nationalspieler in den wenigen Tagen auf den Schalker Trainingsplätzen mühelos nachgewiesen.

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Seine Ballsicherheit, sein unaufgeregtes Auftreten, seine Ruhe strahlen auf die Kollegen aus. Zudem ist Rudy regelmäßig in der Lage Torgefahr zu entwickeln oder entscheidende Pässe in die Spitze zu spielen, die zu Toren führen. „Wir haben einen sehr spielintelligenten und technisch versierten Spieler“, sagt Trainer Tedesco. „Wir sind sicher, dass er uns direkt weiterhelfen kann.“ Als erster Gegner könnte das Hertha BSC am Sonntagabend zu spüren bekommen, wenn der Mittelfeldstratege sein Debüt in der Schalker Arena feiern wird.

Dass Rudy in nassgeschwitzten Trainingsutensilien und strümpfig am Rande des Trainingsplatzes ausdauernd Autogramme schreibt, hat ihm bei den Anhängern bereits viele Sympathiewerte eingebracht – auch, weil er dies gut gelaunt tut.

Er ist ruhig und bodenständig

Ohnehin ist das Verhalten Rudys bei Schalke so bodenständig, wie man es kaum noch für möglich gehalten hätte in der Märchenwelt Bundesliga. Rudy präsentiert sich als höflicher junger Mann, der keine Berührungsängste kennt und keinerlei Starallüren pflegt. Die Mannschaft hat ihn zudem freundlich empfangen. Der Start ist also erst einmal geglückt.

Die Erwartungen an ihn sind hoch. Schließlich hat sich der Klub Rudys Dienste rund 16 Millionen Euro kosten lassen, die dritthöchste Transferausgabe nach Breel Embolo (22,5 Millionen) und Nabil Bentaleb (20). Die Anforderungen an das Gelsenkirchener Team sind durch die Teilnahme an der Champions League ungleich höher als noch in der Vorsaison, in der unerwartet der zweite Tabellenplatz herausgesprungen ist. Rudy soll die zusätzliche fußballerische Qualität in das Schalker Spiel bringen, die das Team auch in der Champions League auf Augenhöhe mit der Mehrzahl der Gegner agieren lässt. Umgekehrt soll auch Rudy von Schalke profitieren, indem er sich fernab von Bayerns Starensemble in Ruhe weiterentwickeln kann. Beim ersten Treffen von Tedesco mit Rudy in München hat der Coach dem Spieler ihm nicht nur dessen Stärken unterbreitet, sondern per Videoanalyse vielmehr auch noch seine Schwächen aufgezeigt. „Das hat mich beeindruckt. Ich komme nicht hierher, um meine Leistung zu stagnieren, ich will noch mehr aus mir herausholen. Und ich denke, dass ich das hier sehr gut machen kann“, sagt Rudy. In Schalke will Rudy elementarer Bestandteil einer Mannschaft sein, viel Spielzeit hinter sich bringen, um so schnellstmöglich wieder in die Nationalmannschaft zu rücken. Für die Duelle gegen Frankreich und Peru ist Rudy von Bundestrainer Joachim Löw nicht nominiert worden. Das soll sich in naher Zukunft wieder ändern – und der Bayer auf Schalke eine Erfolgsgeschichte werden.

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