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Zum ersten Mal. Alexander Zverev hat bei den ATP-Finals Rafael Nadal besiegt.

© Tony O'Brien/Reuters

Update

Zum Auftakt der ATP-Finals: Alexander Zverev gelingt erster Sieg über Rafael Nadal

Nach zuvor fünf Niederlagen hat Titelverteidiger Zverev bei den ATP-Finals erstmals gegen Nadal gewonnen. Der erkennt die Überlegenheit Zverevs an.

Perfekter Start und Premierensieg für den Titelverteidiger: Alexander Zverev hat zum Auftakt der ATP-Finals erstmals in seiner Karriere gegen Rafael Nadal gewonnen. Der 22 Jahre alte Tennisprofi aus Hamburg setzte sich am Montag in London im ersten Gruppenspiel nach einer bemerkenswerten Vorstellung mit 6:2, 6:4 gegen den Weltranglisten-Ersten aus Spanien durch. Nach 1:23 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball und ging nach dem sechsten Vergleich mit Nadal erstmals als Sieger vom Platz.

„Das war großartig. Es war vom Beginn der Saison an mein Ziel, wieder nach London zu kommen. Das bedeutet mir sehr viel“, sagte Zverev, der im vergangenen Jahr hier den bislang größten Titel seiner Karriere gefeiert hatte. „Ich weiß nicht, was Rafa gesagt hat, aber ich finde, dass ich gut gespielt habe“, sagte der Titelverteidiger.

Damit trifft Zverev am Mittwoch auf den Griechen Stefanos Tsitsipas, der das erste Match der Gruppe „Andre Agassi“ gegen den Russen Daniil Medwedew gewonnen hatte. Auch gegen Tsitsipas hat Zverev mit 1:3 eine negative Bilanz, Anfang Oktober im Halbfinale von Peking aber nur knapp verloren.

„Ich hoffe, dass ich weiterhin gutes Tennis spielen und mich steigern kann“, sagte Zverev. Tatsächlich bot der 22 Jahre alte Hamburger gegen Nadal eine der besten Vorstellungen seiner wechselhaften Saison, die er selbst als „hart“ bezeichnet hatte. Doch nun scheint es, dass Zverev die Turbulenzen außerhalb des Platzes mit der Trenung von Trainer Ivan Lendl oder dem Rechtsstreit mit seinem Ex-Manager pünktlich zu den ATP Finals in London verarbeitet hat. „Ich habe wieder mehr Ruhe und Ordnung“, sagte der Weltranglisten-Siebte, der nun vom gleichen Management wie Roger Federer betreut wird.

Nadal bekommt es am Mittwoch mit Medwedew zu tun. Der 33 Jahre alte Linkshänder aus Mallorca war zuletzt beim Masters-Series-Turnier in Paris-Bercy zu seinem Halbfinale wegen einer Bauchmuskelverletzung nicht angetreten. Unter der Woche hatte er bereits angedeutet, dass er seinen Gesundheitszustand nicht genau einschätzen könne. Tatsächlich wirkte Nadal zumindest gehemmt.

Nadal will Verletzung nicht als Grund gelten lassen

Wobei sein Kontrahent auf der anderen Seite des Netzes seinen Teil dazu beitrug. Zverev spielte vom ersten Ballwechsel an hochkonzentriert und zeigte eine bravouröse Leistung. Zum 3:2 gelang ihm im ersten Satz das Break. Zverev schlug stark auf, kam am Ende auf elf Asse und ließ nicht eine einzige Breakchance Nadals zu.

Zudem returnierte er gut und brachte Nadal immer wieder mit präzisen Schlägen zur Verzweiflung. Zum 5:2 nahm Zverev erneut Nadal das Aufschlagspiel ab und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Nach 34 Minuten entschied der Hamburger Durchgang eins für sich.

Im zweiten Satz änderte sich das Bild nicht grundlegend. Gleich sein erstes Service nahm Zverev dem 12-maligen Roland-Garros-Sieger ab. Bei 5:3-Führung wechselte Zverev noch mal den Schläger, Nadal brachte mit Mühe sein Service durch. Dann aber schlug Zverev zum Matchgewinn auf – und zeigte keine Schwächen und keine Nerven.

Nadal musste die Überlegenheit Zverevs anerkennen. „Er hat sehr, sehr gut gespielt, und ich habe schlecht gespielt“, sagte der 33-Jährige. Seine Bauchmuskelverletzung, die ihm zuletzt zu schaffen machte, wollte er nicht als Grund für die Niederlage gelten lassen. „Die einzige Entschuldigung ist, dass ich nicht gut genug war“, sagte er. Für Nadal könnte sich damit der London-Fluch auch 2019 fortsetzen. Die ATP Finals sind das einzige große Turnier, das er noch nicht gewonnen hat. Sechsmal schon fehlte er verletzt. 2017 zog er nach einer Auftaktniederlage gegen den Belgier David Goffin zurück.

Souverän. Kevin Krawietz und Andreas Mies starteten mit einem Sieg in der Doppel-Konkurrenz.
Souverän. Kevin Krawietz und Andreas Mies starteten mit einem Sieg in der Doppel-Konkurrenz.

© John Walton/dpa

Einen weiteren grandiosen Start aus deutscher Sicht feierten die Turnier-Debütanten Kevin Krawietz und Andreas Mies. Das an Nummer drei gesetzte Doppel siegte gegen die niederländisch-rumänische Kombination Jean-Julien Rojer und Horia Tecau 7:6 (7:3), 4:6, 10:6. „Das war ein gutes Match und ein solider Einstieg“, sagte der 27 Jahre alte Coburger Krawietz nach dem Sieg in 1:43 Stunden.

Krawietz und der 29 Jahre alte Kölner Mies hatten sich zum ersten Mal für das Saisonabschluss-Spektakel qualifiziert und waren beeindruckt von der Atmosphäre in der Halle. „Das hat so viel Spaß gemacht, wir haben jede Sekunde genossen“, sagte Mies. Von einem „speziellen Moment“ und einem „unglaublichen Feeling“ sprach Krawietz. (dpa)

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