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Sport: Zum Rückzug angetreten

Uli Hoeneß kandidiert doch nicht als Liga-Chef

Berlin - Die Nachricht kam völlig unerwartet: Uli Hoeneß wird nicht für das Präsidentenamt des Ligaverbandes (DFL) kandidieren. Am Montag unterrichtete der 58-Jährige den bisherigen Amtsinhaber Reinhard Rauball, dass er von seiner Kandidatur zurücktrete. Hoeneß wollte ursprünglich am 18. August gegen Rauball antreten.

Hoeneß’ Entscheidung überrascht insofern, als der Präsident des FC Bayern in den vergangenen Tagen massiv Wahlkampf in eigener Sache betrieben hatte. Nun ließ er auf der Vereinshomepage seines Klubs verkünden: „Nach intensiven Gesprächen mit meiner Familie am vergangenen Wochenende bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich nicht für das Amt des DFL-Präsidenten zur Wahl stelle.“ Ligapräsident Rauball kommentierte die Entscheidung seines Rivalen relativ unbeteiligt: „Uli Hoeneß hat mich von seinem Entschluss vorab persönlich informiert. Ich nehme seine Entscheidung mit Respekt zur Kenntnis“, erklärte er in einer Mitteilung der DFL.

Hoeneß hatte noch am Wochenende versprochen, unter seiner Ägide werde „es allen besser gehen“. Doch es scheint, als hätten die jeweiligen Vereinsvertreter ihre Skepsis gegenüber dem Mann, der seit Jahren für mehr Einfluss seines FC Bayern streitet, nicht ablegen können. Nach momentanem Stand wäre Hoeneß als Außenseiter in die Abstimmung am 18. August gegangen. „Wir sind der Meinung, dass Reinhard Rauball die Belange der Liga immer gut vertreten hat, und hätten seine Kandidatur unterstützt“, sagte Bochums Vorstandsmitglied Ansgar Schwenken. So wie Schwenken denken auch andere DFL-Vertreter. Dass Uli Hoeneß nun doch nicht kandidieren wird, sorgte bei einigen sogar für Erleichterung. Andreas Rettig, Manager des FC Augsburg und Vorstandmitglied der Deutschen Fußball-Liga, sagte: „Schön, dass es nicht zur Zerreißprobe in der Liga kommt.“ Zu Hoeneß’ Rückzug gehöre Größe, „denn bei einer Wahl hätte eine von zwei herausragenden Persönlichkeiten verlieren müssen“. Schon zuvor hatte Rettig erklärt, er und der FC Augsburg stünden „bedingungslos hinter Reinhard Rauball“. So sei es wohl beim Großteil der Zweitligisten ebenfalls gewesen, vermutet Rettig.

Als Repräsentant des FC Bayern München wird nun dessen stellvertretender Vorstandsvorsitzender Karl Hopfner für einen Vorstandsposten im Ligaverband kandidieren. sst/dob

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