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Sport: Zum Verzweifeln

Ein Hintermann aus Singapur, der Fußballspiele in Italien verschoben haben soll und mit einem Landsmann Geschäftsbeziehungen pflegt, der in Finnland wegen Spielmanipulationen in Haft sitzt – willkommen in der grenzenlosen Welt des Wettbetrugs. Nachrichten wie diese werden inzwischen so regelmäßig gemeldet wie die von dopenden Radprofis.

Ein Hintermann aus Singapur, der Fußballspiele in Italien verschoben haben soll und mit einem Landsmann Geschäftsbeziehungen pflegt, der in Finnland wegen Spielmanipulationen in Haft sitzt – willkommen in der grenzenlosen Welt des Wettbetrugs. Nachrichten wie diese werden inzwischen so regelmäßig gemeldet wie die von dopenden Radprofis. Das verheißt nichts Gutes. So wie das Dopingproblem nicht in den Griff zu bekommen ist, so tief hat sich auch der Wettbetrug in den Sport gefressen.

Verhaftungen wie in Italien und Finnland zeigen der Öffentlichkeit nur das Problem, lösen können sie es nicht. Denn das nächste manipulierte Spiel läuft schon. Doping schien bisher leichter zu erklären: Ohne Doping in manchen Sportarten keine Höchstleistung und keine Medaille. Warum aber ohnehin reiche Fußballer durch Absprachen noch reicher werden wollen, war ein Rätsel. Doch es gibt Profis, die es aufgelöst haben, indem sie von hohen Spielschulden berichtet haben oder vom Kitzel des Spiels im Spiel.

Dafür anfällige Spieler wird es auch weiterhin geben, genauso wie Wettanbieter in Asien, die sich nicht darum scheren, wie ein Fußballergebnis zustande gekommen ist. Hauptsache, ihr Umsatz stimmt. Zocken gehört ohnehin in vielen Ländern Asiens zur Alltagskultur. Der Markt wird also für Betrug geöffnet bleiben. Eine frustrierende Nachricht für Fußballfans. Sich vor enttäuschter Zuneigung zu schützen, dürfte für sie unmöglich sein. Leiden gehört zum Fansein. Aber bei einem manipulierten Spiel auch noch Geld zu verlieren, das lässt sich immerhin vermeiden.

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