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Sport: Zurück zur Samba

Andres Sanchez hat die Größe der Aufgabe erkannt. Vielleicht deshalb, weil er das Scheitern direkt miterlebt hat.

Andres Sanchez hat die Größe der Aufgabe erkannt. Vielleicht deshalb, weil er das Scheitern direkt miterlebt hat. Der Präsident von Corinthians Sao Paulo war Delegationsleiter der brasilianischen Fußball-Nationalelf bei der WM in Südafrika. Im Gegensatz zu seinen Präsidentenkollegen von Fluminense Rio de Janeiro, der seinen Trainer Muricy Ramalho nicht für das Nationalteam freigeben wollte, erteilte Sanchez seinem Coach Mano Menezes die Genehmigung, einen Auftrag zu übernehmen, den niemand erfüllen kann. Der Mann zweiter Wahl hat nun die Ehre, 2014 im eigenen Land den von 190 Millionen Brasilianern erwarteten Weltmeistertitel zu gewinnen. Das liegt noch im Bereich des Machbaren.

Das Anforderungsprofil für Menezes ist aber noch unwesentlich weiter gefasst. Quasi nebenbei soll er das schöne Offensivspiel wiederauferstehen lassen. Den inzwischen mythischen Samba-Fußball führte Brasilien seit den fünfziger Jahren vor – bis 1982, als es wie jetzt in Südafrika im WM-Viertelfinale ausschied.

Wegen des Misserfolgs verordnete der nationalen Verband damals das Ende des futebol arte, es begann die Europäisierung des brasilianischen Fußballs. Das Nationalteam und seine Spielweise ist heute von den Profis geprägt, die ihr Geld in Europa verdienen. Nun soll es wieder zauberhaft werden und das Weltmeisterteam auch noch, bitteschön, aus jungen heimischen Spielern bestehen. Also aus jenen, die nicht gut genug für die erstrebenswerte Karriere in Europa sind.

Wir wünschen Mano Menezes vier interessante Jahre. Seite 16

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