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Sport: Zuspitzung im Eishockey-Millionenstreit mit der Berufsgenossenschaft

Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) zieht im Millionenstreit mit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) vor Gericht. Bernd Schäfer, Geschäftsführer der Profiliga, erhob schwere Vorwürfe gegen den Hamburger Unfallversicherer und kündigte eine Schadensersatzklage gegen die VBG wegen Ruf- und Geschäftsschädigung an.

Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) zieht im Millionenstreit mit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) vor Gericht. Bernd Schäfer, Geschäftsführer der Profiliga, erhob schwere Vorwürfe gegen den Hamburger Unfallversicherer und kündigte eine Schadensersatzklage gegen die VBG wegen Ruf- und Geschäftsschädigung an. "Die DEL führt derzeit wichtige Verhandlungen über einen neuen Fernsehvertrag. Da sind solche Mitteilungen inakzeptabel", sagte der Kölner Rechtsanwalt. Die VBG war letzte Woche mit ihren Forderungen auf sofortige Begleichung rückständiger Beiträge in Höhe von 10,5 Millionen Mark an die Öffentlichkeit gegangen.

Auf der Gesellschafterversammlung heute in Köln sollen die Vertreter der 15 DEL-Vereine Schäfer offiziell damit beauftragen, die Schadensersatzklage vorzubereiten. Bereits beschlossene Sache ist die DEL-Klage auf Wirksamkeit der mit der VBG getroffenenen Vereinbarungen über Zahlungserleichterungen, die beim Sozialgericht in Hamburg eingereicht werden soll. Nach seinen Verhandlungen mit dem Bundesversicherungsamt (BVA) in Berlin, der Aufsichtsbehörde der VBG, seien am 15. Dezember 1999 die finanziellen Modalitäten schriftlich festgelegt und von der VBG bestätigt worden, so Schäfer. Man habe den zehn zahlungssäumigen Klubs einen Rabatt von 25 Prozent auf den Gesamtbetrag, und nach der bereits erfolgten Tilgung von 25 Prozent eine Ratenzahlung für die restlichen 50 Prozent eingeräumt.

"Erstaunlich, dass die VBG von einer Vereinbarung nichts wissen will, der sogar der Vorstand zugestimmt hat", sagte Schäfer. Die Versicherung hatte mit Schreiben vom 21. Januar pauschale Vergünstigungen abgelehnt, die DEL-Klubs zur sofortigen Begleichung der Beiträge zur Unfallversicherung aufgefordert und bei Nichtzahlung bis zum 4. Februar mit Zwangsvollstreckung gedroht. Das rechtliche Vorgehen der DEL habe Pilotcharakter und könne anderen Verbänden ein Beispiel im Umgang mit der VBG geben, betonte Schäfer, "wir spielen Vorreiter und kriegen erst einmal Prügel." Probleme mit der Beitragszahlung gibt es auch im Handball und im Basketball. DEL-Chef Schäfer kritisierte das System des Unfallversicherers als nicht schlüssig und verwirrend.

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