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Sport: Zwei für ein Ziel

Boll und Süß sind im Halbfinale der Tischtennis-WM

Christian Süß und Timo Boll haben sich eingemischt in einen exklusiven Zirkel. Sie stehen bei der Weltmeisterschaft in Schanghai im Halbfinale, gemeinsam mit drei Doppeln der Tischtennisnation China. Damit haben die Deutschen bereits eine Bronzemedaille sicher, weil kein Spiel um den dritten Platz stattfindet. Heute spielen sie gegen die Olympiasieger Ma Lin und Chen Qi, und Süß sagte: „Auch die beiden Chinesen werden jetzt Respekt vor uns haben.“

WM-Medaille und Respekt der Olympiasieger, besser kann es für die beiden nicht laufen, zumal sie erst seit einem Dreivierteljahr ein Doppel bilden. Doch der Hesse Boll und der Düsseldorfer Süß spielen ein ausgezeichnetes Turnier. Am Dienstag gewannen sie gegen die Dritten von Athen, Michael Maze und Finn Tugwell aus Dänemark, mit 4:2-Sätzen und dann im Viertelfinale gegen Lucjan Blaszczyk und Wang Zeng Yi aus Polen 4:1. „Wir können inzwischen wirklich jedes Doppel der Welt schlagen“, sagte Timo Boll.

Das Turnierziel der deutschen Mannschaft ist damit schon erreicht, eine Medaille zu gewinnen. Boll hat auch im Einzel noch eine Chance. Mit einem 4:2 gegen den ehemaligen Weltmeister Jörgen Persson aus Schweden zog er ins Achtelfinale ein. Es war zugleich Perssons letztes Spiel bei einer WM. Er wird im September Trainer in Katar. Boll trifft im Achtelfinale auf den Chinesen Liu Guozheng.

Ganz gleich, ob es im Doppel noch zu mehr reicht als zum dritten Platz, ist der Erfolg von Boll und Süß eine Entschädigung für das enttäuschende Abschneiden bei der Europameisterschaft in Aarhus vor einem Monat. Dort hatten nur Boll und Süß im Doppel Bronze gewonnen. „Wir haben gezeigt, dass nicht alles falsch läuft, was nach der EM in Frage gestellt worden ist“, sagte Süß.

Falls es überhaupt noch eine Bestätigung für das Doppel Boll und Süß geben musste, ist es der Einzug ins Halbfinale. Süß hat eine gute Spielübersicht. Obwohl er erst 19 Jahre alt ist, muss ihn Boll nicht erst einweisen. „Im Viertelfinale war er der bessere Spieler“, sagte Boll sogar.

Erfolg hatten die beiden auf Anhieb. Im September stießen sie bei den China Open bis ins Finale vor, anschließend gewannen sie zwei Turniere der Pro Tour. Was das Zusammenspiel ausmacht, kann der Weltranglistenfünfte Boll leicht beschreiben. „Wir spielen nicht die Riesenballwechsel, dafür machen wir die Kleinigkeiten sehr gut.“ Während im Viertelfinale an den anderen Platten die Bälle nur so umherflogen, konzentrierten sich Boll und Süß auf kurze, präzise Bälle. Punkte machten sie damit jede Menge.

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