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Harter Kampf. Spandaus Ivan Zovic (l.) gegen Darko Brguljan.

© Camera 4/Imago

Zwei Heimspiele im Wasserball-Finale gegen Waspo: Spandau 04 muss jetzt zurückschlagen

Rund um das Spiel in Hannover lief vieles nicht wie gewünscht. Nach der Niederlage zum Auftakt stehen die Berliner an diesem Wochenende unter Druck.

Ganz entspannt wollten die Wasserfreunde Spandau 04 nach Hannover reisen. Rechtzeitig da sein, gemeinsam einen Kaffee trinken und dann bei Waspo den ersten Sieg in der Finalserie um die deutsche Wasserball-Meisterschaft einfahren. Das war der Plan für den vergangenen Mittwoch.

Die Realität rund um den Trip ins Volksbad Limmer beschreibt Spandaus Präsident Hagen Stamm so: „Da bist du acht Stunden im Bus unterwegs und kommst am Ende mit leeren Händen zurück.“

Schon die Anreise verlief deutlich unentspannter als vorgesehen. Weil Spandaus gesamter Tross, der in mehreren Kleinbussen unterwegs war, auf der A2 bei Theeßen in eine Vollsperrung geriet. Über große Umwege und erst 60 Minuten vor Beginn trafen die Wasserfreunde schließlich ein.

Das wäre alles zu verschmerzen gewesen, aber das Spiel verlief für die Gäste vor allem nach der Pause ebenfalls wenig erfreulich. Nach dem Halbzeitstand von 6:6 hieß es am Ende 8:10.

„Wir haben viel zu wenig aus unseren Überzahlsituation gemacht“, ärgert sich Stamm. Aus acht solchen Gelegenheiten resultierte nur ein Tor, mehrmals ging der Ball bereits vor dem Abschluss verloren. „Und nur acht eigene Tore sind zu wenig. Da brauchen wir uns über die Niederlage nicht beklagen“, findet Stamm.

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Allerdings waren die Wasserfreunde personell stark dezimiert. Kapitän Marko Stamm fiel wegen einer fiebrigen Erkältung aus. Zudem schonte Trainer Petar Kovacevic Center Stefan Pjesivac für die noch anstehenden Spiele. Pjesivac hatte beim Entscheidungsspiel um Platz eins gegen Waspo eine Woche zuvor noch vier Tore erzielt.

Da Mateo Cuk langzeitverletzt ist und Ben Reibel sowie Tiberiu Negrean den Verein in der Coronavirus-Pause trotz laufender Verträge auf eigenen Wunsch vorzeitig verlassen haben, standen mehrere ganz junge Spieler im Kader. An denen lag es jedoch nicht, dass Spandau verlor. „Einige erfahrene Spieler hatten einen ganz schwachen Tag erwischt“, sagt Stamm.

Zwei Heimspiele binnen knapp 24 Stunden

Nun heißt es also 0:1 in der im Modus Best-of-Five ausgetragenen Serie – aber das Schöne an Play-offs ist ja, dass es schnell die Möglichkeit gibt, es besser zu machen. Diese bietet sich für die Wasserfreunde nun binnen nicht einmal 24 Stunden gleich doppelt, und beide Male zu Hause: Erst am Samstag um 16 Uhr, dann am Sonntag um 14 Uhr, jeweils in der Schwimmhalle Schöneberg.

Dabei könnte dem Begriff „Halle“ eine nicht unerhebliche Bedeutung zukommen. Während Waspo die Heimspiele im Freibad austrägt und dort den ganzen Sommer über trainiert hat, spielt Spandau unter dem Dach. „Das ist für uns jetzt natürlich ein Vorteil“, sagt Stamm.

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Der Präsident gibt sich gelassen: „Es ist noch nichts passiert. Die Statistik zeigt, dass meistens derjenige Meister wird, der den Heimvorteil auf seiner Seite hat.“ Wie beispielsweise in den Finals 2017: Auch da verlor Spandau den Auftakt auswärts, gewann dann aber drei Mal in Folge.

Waspos Trainer Karsten Seehafer will den ersten Sieg auch nicht überbewerten: „Die wahren Schlüsselpartien, auch psychologisch, kommen jetzt.“ Zumindest hat es Hannover – das von den zuletzt drei Endspielserien nacheinander gegen Spandau eine gewann – jedoch auch diesmal geschafft, den Druck an den Titelverteidiger weiterzureichen. Spandau braucht erst den Ausgleich und muss am Sonntag nach Spielen in Führung gehen, um den Heimvorteil zu behalten.

Ob dabei Marko Stamm helfen kann, entscheidet sich kurzfristig. Sein Fehlen am Mittwoch hatte sich deutlich bemerkbar gemacht, doch trotzdem herrschte auch gewisse Erleichterung im Verein. Kurz hatte die Sorge vor einer Infektion mit dem Coronavirus bestanden, aber der obligatorische Test vor dem Spiel war negativ.

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