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Sport: Zwei Kandidaten, zwei Posten

Hertha: Gegenbauer und Schiphorst wollen teilen

Berlin - Nur keinen Wahlkampf! Darauf haben sich die beiden Spitzenkandidaten vorsorglich geeinigt. Bernd Schiphorst und Werner Gegenbauer wollen in einem persönlichen Gespräch ausmachen, wer sich von beiden zur Wahl als Präsident des Fußball-Bundesligaklubs Hertha BSC stellt. Derzeit ist Schiphorst Präsident und Gegenbauer Vorsitzender des Aufsichtsrats. „Wir wollen den Mitgliedern ein Angebot machen, dass beide von uns dem Verein erhalten bleiben“, sagte Gegenbauer gestern, „eine Kampfkandidatur wäre genauso daneben wie der Umstand, dass sich einer ganz zurückzieht.“

Präsident würden beide gerne werden, das hatte auch Schiphorst am Tag zuvor in einem Interview mit dem Tagesspiegel gesagt: „Wir verstehen uns privat sehr gut und haben ein freundschaftliches Verhältnis. Das muss nicht belastet werden durch eine Kampfkandidatur belastet werden.“ Nach der Änderung der Satzung wird der Präsident künftig deutlich mehr Befugnisse haben als bisher und deshalb auch im Mai von den Mitgliedern direkt gewählt, anstatt wie bisher vom Aufsichtsrat bestimmt. „Der Präsident wird das Gesicht des Vereins“, sagte Gegenbauer.

Im Februar wollen beide entscheiden, wer für welches Amt kandidiert. Wer dem anderen den Vortritt lässt, könnte den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen beziehungsweise behalten. Einen anderen Vorschlag haben beide noch nicht geäußert. „Wir müssen uns genau überlegen, welche Aufgabe bei wem besser ins Lebenskonzept passt“, sagte Gegenbauer. Die neue Präsidentschaft sei schließlich mit weit mehr Arbeit verbunden als bisher. „Es gibt deutlich mehr operativ zu tun“, sagte Gegenbauer.

Einen Teil davon hat Schiphorst schon umrissen. „Der Verein wirkt eher blass“, hatte er gesagt. Die Klubführung überlege daher zurzeit, wie sie das Profil des Klubs schärfen könne und welche Marketingmaßnahmen es dafür wählt. Gegenbauers Diagnose weicht nicht von der seines Kandidatenkonkurrenten ab. „Wir wissen, dass der Unterhaltungswert manchmal zu wünschen übrig lässt“, sagt Gegenbauer. „Aber dagegen hilft vor allem eins: Die Mannschaft muss besser spielen.“ Friedhard Teuffel

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