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Sport: Zwei Tore geliehen

Spitzenreiter Mainz siegt dank Schalkes Holtby

Solche Abende muss man festhalten. Das dachte sich Mittelfeldspieler Lewis Holtby nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg seines FSV Mainz 05 gegen den 1. FC Köln. Nach dem Schlusspfiff rannte Holtby mit einer Videokamera über den Rasen und filmte seine Kollegen beim Jubel über den fünften Sieg im fünften Spiel. „So viel Spaß muss sein“, sagte Holtby hinterher.

Spaß ist erlaubt in Mainz, vor allem auf dem Spielfeld. Holtby schoss seinen Verein in der zweiten Halbzeit allein zum Sieg – acht Minuten nach seiner Einwechslung traf er erstmals. Ausgelassen singend und springend an der Eckfahne feierte er das Tor mit seinen Kollegen. In der Nachspielzeit traf der 20-Jährige, eine Leihgabe des noch punktlosen FC Schalke 04, zum 2:0 und bedankte sich danach artig bei seinen Kollegen und beim Trainer: „Wir haben hier einen Teamspirit, das ist unglaublich.“

Mehr als eine Stunde mussten sich die 20 300 Zuschauer im Bruchwegstadion gedulden, bevor der Erfolg perfekt war. Nach Stuttgart, Wolfsburg, Kaiserslautern und Bremen war dieses Mal eben Köln chancenlos gegen die ballgewandten und laufstarken Mainzer Profis.

Wie nicht anders zu erwarten, ließ Cheftrainer Thomas Tuchel im Vergleich zum 2:0 von Bremen sein Personal rotieren. Fünf Veränderungen gab es in der Stammelf, und eine Überraschung war sicherlich, dass Jungstar Holtby zunächst ebenso auf der Bank saß wie der slowakische Nationalspieler Miroslav Karhan. Erstmals standen André Schürrle und Florian Heller in der Startelf, der ehemalige österreichische Nationalspieler Andreas Ivanschitz kam zu seinem ersten Bundesligaeinsatz dieser Saison.

Mit dem erwartet offensiven Schwung begann das Überraschungsteam aus Mainz von Beginn an, die Kölner zu bespielen. Im 4-1-4-1-System der Gäste war Nationalspieler Lukas Podolski – wie beim 0:0 bei Bayern München – der einzige Angreifer. Doch Podolski befleißigte sich erst eines schnelleren Schrittes, nachdem er einen Freistoß knapp neben das Mainzer Tor getreten hatte. Nur Zentimeter fehlten den klar unterlegenen Kölnern dann nach 67 Minuten zur Führung: Der Freistoß von Mato Jajalo ging an die Latte.

Die Mainzer hingegen kannten nur eine Richtung: vorwärts. Auf der linken Seite war Schürrle sichtlich bemüht, aber glücklos. Marcel Risse gelang da auf der rechten Seite mehr. In der Mitte arbeitete sich Ivanschitz an der Kölner Defensivmauer ab. Aber ein Tor wollte Mainz nicht gelingen. Auch, weil der letzte entscheidende Pass oft nicht glückte. Erst als Holtby kam, entschied sich das Spiel.

Nach dem Sieg richtete Lewis Holtby seine Kamera auch auf die Fans. Einige hatten eine Meisterschale dabei. Ein bisschen Spaß eben.

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