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Sport: Zwei Welten

Weil Bayern München ohne Fehler spielt, hat Bayer Leverkusen beim 1:3 keine Chance

Leverkusen. Enttäuscht von dem Spiel ihrer Mannschaft, waren viele aus der Bayarena schon geflüchtet. Sie sahen den Ehrentreffer nicht mehr. Maximal 12 000 von ursprünglich 22 500 Zuschauern erlebten noch den Abstauber Bernd Schneiders in der letzten Minute. Aber das „interessiert ja sowieso keinen mehr“, räumte der Torschütze ein. Es blieb bei diesem 1:3 (0:1) gegen den FC Bayern München, der ein fehlerloses Spiel auf den Rasen gezaubert hatte. „Wir waren souverän“, sagte Roy Makaay, der überragende Spieler auf dem Platz. Der Holländer erzielte in seinem 21. Saisonspiel die Saisontreffer 14 und 15 und war sogar noch etwas traurig: „Normal müssen wir noch mehr Tore machen.“ Während die Bayern das dritte Spiel hintereinander gewannen und dadurch ihre Meisterschaftschance wahrten, hält der Absturz Leverkusens an. Mit nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen ist das Minimalziel, das Erreichen eines Uefa-Cup-Platzes, extrem gefährdet.

Dabei hatte 40 Minuten lang nichts darauf hingedeutet, dass die Bayern „nicht über die ganzen 90 Minuten an die Grenzen gehen mussten“, wie Manager Uli Hoeneß hinterher zufrieden feststellte. „Heute war wichtig, dass wir gut in der Defensive gestanden haben“, sagte Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld Sein Plan war: hinten dicht, und vorne auf Konter lauern. Der zweite Teil des Vorhabens scheiterte zunächst. Lediglich ein Kopfball durch Makaay (26. Minute) brachte Bayers Tor in Gefahr. Die Leverkusener, die spielerisch ein leichtes Übergewicht besaßen, kamen dennoch kaum zu wirklich gefährlichen Möglichkeiten. Schneiders 16-Meter- Schuss parierte Kahn (27.), die anderen Weitschüsse waren ungefährlich.

Das 0:1 durch Makaays Kopfballtor kurz vor der Pause, bei dem Balitsch falsch zum Ball stand, änderte alles. „Wir werden mit einem 0:1 nicht fertig“, erklärte Bayers Trainer Klaus Augenthaler die Verunsicherung nach dem Rückstand. Nach der Pause drängten die Gäste schnell auf das vorentscheidende 2:0. „Wir wussten: Dann ist ihre Moral gebrochen“. sagte Makaay.

Es war zwar ein wenig Glück dabei, als der von Lucic abgefälschte Weitschuss Ballacks aus gut 20 Metern über Torhüter Jörg Butt zum 2:0 hinweg ins Tor segelte. Aber zuvor hatten die Leverkusener Lucic und Placente den Ball am eigenen Strafraum vertändelt. „Ich hatte das Gefühl, es will keiner den Ball haben“, sagte Augenthaler verzweifelt. Nach den Ausfällen von Nowotny (Knie-Stauchung) und Ramelow (Muskelfaserriss) fiel die Mannschaft völlig auseinander. Das 3:0 durch Makaay nach einem Freistoß Schweinsteigers (77.) war am Ende der logische Fortgang der Ereignisse.

So musste unklar bleiben, ob die Schwäche Bayers oder die Stärke der Bayern für das deutliche Ergebnis verantwortlich war. Hitzfeld war es mit Blick auf das kommende Champions-League-Spiel bei Real Madrid egal. „Das war gut für unsere Organisation“, sagte der Trainer, der auch Oliver Kahn für „seine sensationelle Paraden“ lobte. Andererseits fällt Sagnol mit einem Armbruch in Madrid aus, sodass er die Abwehr umstellen muss. „Da müssen wir eben improvisieren“, sagte Hitzfeld.

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