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Zweierbob: Dritter Weltcup-Sieg von Friedrich

Deutschlands WM-Hoffnungen im Zweierbob, Francesco Friedrich und Anja Schneiderheinze, verabschieden sich mit den Plätzen eins und zwei vorzeitig aus dem Weltcup. Sie verzichten auf die beschwerliche Reise nach Sotschi und bereiten sich gezielt auf die Heim-WM vor.

Mit seinem dritten Saison-Sieg hat Francesco Friedrich mit Blick auf die Heim-WM dem dominierenden Oskars Melbardis den Kampf angesagt. Bei seinem letzten Weltcup in diesem Winter gewann der Zweierbob-Weltmeister am Freitag mit Thorsten Margis in Innsbruck/Igls mit 0,31 Sekunden Vorsprung vor dem Weltcup-Führenden Melbardis. Der Lette kann beim Finale in der kommenden Woche in Sotschi seinen ersten Weltcup-Gesamtsieg perfekt machen, da der Oberbärenburger Friedrich das letzte Rennen auslässt. Er will sich in Sachsen gezielt auf die Weltmeisterschaften in drei Wochen in Winterberg vorbereiten.

Die Platzierungen auf der mit 1270 Meter vergleichsweise kurzen Bahn am Patscherkofel waren ein Fingerzeig für Winterberg, wo ebenfalls die spurtstarken Athleten bevorteilt sind. So landete der Schweizer Beat Hefti auf Rang drei vor dem Riesaer Nico Walther mit Candy Bauer. Johannes Lochner aus Stuttgart kam mit Joshua Bluhm auf Rang fünf.

„Das war ein Super-Abschluss. Sotschi lasse ich weg, damit wir uns im Team athletisch bestens auf die WM vorbereiten können“, sagte Friedrich. Der jüngste Zweierbob-Weltmeister in der WM-Geschichte leistete sich im ersten Lauf Ausfahrt Kreisel nur einen kleinen Fehler, als sein Schlitten leicht quer stand.

Schneiderheinze erreicht Platz zwei

Anders hingegen der Weltcup-Führende aus Lettland, der beim Einsteigen enorm Unruhe in sein Gefährt brachte und schon in Kurve eins heftig an die Bande krachte. Im Finallauf behielt Friedrich die Nerven und fuhr erneut Laufbestzeit.

Bei den Frauen verabschiedete sich Anja Schneiderheinze mit Platz zwei aus dem Zweierbob-Weltcup in diesem Winter. Die Erfurterin hatte mit Anschieberin Annika Drazek 0,07 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Elana Meyers Taylor aus den USA. Auf Rang drei landete die Amerikanerin Jamie Greubel Poser. Cathleen Martini aus Oberbärenburg kam mit Stephanie Schneider nach zwei Durchgängen auf Rang fünf. Die Oberhoferin Stefanie Szczurek wurde mit Erline Nolte Siebte.

„Es passt alles, wir dürfen keine Fehler machen. Bis zur WM geben wir noch mal alles“, sagte Schneiderheinze, die leicht angeschlagen ins Rennen ging. „Hundertprozentig fit ist derzeit keiner. Bei uns tun sich gerade die Krankheiten überwerfen, jeder steckt jeden an. Für mich kommt die Pause gerade richtig“, betonte die Thüringerin, die ebenfalls das Weltcup-Finale in Sotschi auslässt.

Bei den Titelkämpfen läuft wohl alles auf einen Zweikampf zwischen der Weltcup-Führenden Meyers Taylor mit Schneiderheinze, die erstmals mit einem modifizierten FES-Zweier unterwegs war, hinaus. „Anja ist eine tolle Pilotin und dazu schiebt Annika unfassbar schnell an. Das wird noch ein spannendes Duell bei der WM“, sagte die Amerikanerin.

Teamkollegin Martini, die für die WM keinen überarbeiteten Schlitten bekam, haderte etwas. „Die Nordamerikanerinnen fahren Kraut und Rüben und sind trotzdem schneller. Das beobachten wir schon ein ganzes Jahr. Mich ärgert daher der erste Lauf. Das war der schlechteste Lauf der ganzen Woche“, sagte die Weltmeisterin von 2011. (dpa)

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