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Bielefelds Fabian Klos (r) und der Berliner Damir Kreilach kämpfen um den Ball.

© dpa

Update

Zweite Bundesliga: Union spielt nur 1:1 in Bielefeld

Der 1. FC Union wartet weiter auf den ersten Sieg in der Zweiten Bundesliga. Auch beim Aufstieger Arminia Bielefeld reichte es für die favorisierten Berliner nur zu einem Unentschieden.

In der Schlussphase des Fußball-Zweitligaspiels bei Arminia Bielefeld durfte Uwe Neuhaus aus einer ganz besonderen Perspektive auf den vom Regen und Schweiß der Akteure angefeuchteten Rasen schauen. Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte den 53-jährigen Trainer des 1.FC Union Berlin wenige Minuten vor dem Abpfiff des Feldes verwiesen. Neuhaus musste auf der Tribüne hinter den Trainerbänken zwischen Fans der Arminia Platz nehmen. Eine weibliche Anhängerin der Bielefelder freute sich über den prominenten Sitznachbarn. Für Neuhaus war es aber wahrscheinlich der Höhepunkt des Unmuts über seine Mannschaft, die sich nach einer 1:0-Führung mit einem 1:1-Unentschieden begnügen musste und damit auch im zweiten Pflichtspiel der neuen Saison ohne dreifachen Punktgewinn blieb. „Ich habe eine Wasserflasche weggetreten, weil ich mich geärgert habe“, erklärte Neuhaus seinen Rauswurf aus dem Innenraum. Seine Einschätzung zum Spiel fiel relativ knapp aus. „Wir wollten ein anderes Spiel erleben. Das haben wir nicht geschafft“, sagte Neuhaus nach seinem ersten Platzverweis als Chefcoach des 1. FC Union. „Mit viel Glück haben wir einen Punkt geholt. Das Spiel war von uns sehr schlecht.“ Union trat gegenüber der 1:2-Niederlage gegen den VfL Bochum mit einer veränderten Startformation an. Anstelle von Mittelfeldspieler Benjamin Köhler und Angreifer Sören Brandy durften Martin Dausch und Simon Terodde von Beginn an ran. Vor allem bei Terodde überraschte dies, weil er lange nicht in der Anfangself gestanden hatte. Bei schwülwarmen Temperaturen konnten Dausch und Terodde in der Anfangsphase einige Akzente setzen. Doch Unions Führungstreffer nach 25 Minuten durch den Slowaken Adam Nemec nach einer schönen Flanke von Michael Parensen fiel schon in einer Phase, als die Bielefelder immer besser ins Spiel kamen. Vor 15 844 Zuschauern gab es wegen der Hitze während der Begegnung zwei Trinkpausen. Aber auch die größte Ruhephase, die Halbzeit, konnte Union nicht mehr richtig in die Spur bringen. Auch die Einwechslung des aus Westfalen stammenden Angreifers Sören Brandy führte nicht zu einer dauerhaften Verlagerung des Spiels in die Hälfte des Aufsteigers. Im Gegenteil: Nach 54 Minuten schaffte Fabian Klos nach einem ungenügend abgewehrten Ball des Kroaten Damir Kreilach mit einem Flachschuss den verdienten 1:1-Ausgleich. Kreilach, der im Verlauf der Partie mehrfach Unsicherheiten zu verantworten hatte, musste bald darauf den Platz verlassen. Für ihn rückte Parensen auf die Sechserposition. Der eingewechselte Patrick Kohlmann übernahm den Job des Linksverteidigers. Zumindest einen Punkt behaupteten die Berliner. Von Zufriedenheit konnte aber keine Rede sein. „Das war ein blutleerer Auftritt von uns und extrem wenig“, sagte Michael Parensen. „Bielefeld war viel schwungvoller und hatte viel mehr Biss.“ Zu allem Überfluss schied der Schweizer Innenverteidiger Mario Eggimann auch noch verletzt aus. Vermutlich ist das rechte Sprunggelenk stark geprellt.

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