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Zweite Liga: Bochum und Aachen bald erstklassig

Vier Spieltage vor Saisonende stehen Bochum und Aachen als Aufsteiger fest. Für die Bochumer ist es bereits der fünfte direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Aachen - Der VfL Bochum und Alemannia Aachen sind im Gleichschritt in die Fußball-Bundesliga marschiert. Vier Spieltage vor Saisonende stehen die beiden Clubs durch den Bochumer 2:0 (1:0)- Erfolg in Aachen am Montagabend vorzeitig als Aufsteiger fest. Während die Alemannia nach 36 Jahren wieder Erstliga-Luft schnuppern darf, kehren die Bochumer zum fünften Mal direkt ins Oberhaus zurück. Vor 20 632 freudetrunkenen Zuschauern auf dem ausverkauften Tivoli erzielten Tommy Bechmann (13.) und Zvjezdan Misimovic (84.) die Treffer. Der Aachener Laurentiu Reghecampf (72.) flog nach einem Foulspiel an Filip Trojan mit Rot vom Platz. Bochum kletterte in der Tabelle mit 62 Punkten an der Alemannia (61) vorbei auf den ersten Platz.

«Das ist der Wahnsinn. Vier Spieltage vor Schluss aufzusteigen, und dann noch auf dem Tivoli bei dieser Stimmung, das ist riesig», jubelte der Bochumer Marcel Maltritz. Sein Teamkollege Dariusz Wosz hofft nun, «dass wir die Konstanz kriegen, in der nächsten Saison in der 1. Liga zu bleiben.» Auch bei Aachen war trotz der Heimpleite der Jubel grenzenlos: «Wir haben gestern die Sau rausgelassen und werden das heute fortsetzen. Aber wir sind aufgestiegen, da ist die Niederlage egal», sagte Sergio Pinto.

Nach den Aufstiegs-Feierlichkeiten der Nacht zuvor - Aachen hatte bereits am Sonntag nach den Patzern der Konkurrenz als Aufsteiger festgestanden - hatte Aachens Trainer Dieter Hecking seine Profis vor dem Gipfeltreffen vorsorglich in Schutz genommen: «Man kann es der Mannschaft nicht verübeln, wenn es in die Hose gehen würde», sagte er. Wie zur Bestätigung fanden die Gäste besser in die Partie und gingen durch Bechmann in Führung. Nach einem Steilpass von Kapitän Thomas Zdebel umkurvte der Däne Alemannen-Keeper Kristian Nicht und schob überlegt ein. Wenig später hätten seine Offensivpartner Fabio Junior (22.) und Misimovic (27./40.) den Aufstieg frühzeitig perfekt machen können.

Doch auch die Hausherren hatten in einer gutklassigen Begegnung mit vielen Torraumszenen ihre Chancen. Die Beste vergab Torjäger Marius Ebbers, der eine Hereingabe von Jan Schlaudraff nur knapp verpasste (30.). Im zweiten Durchgang der Aufstiegsparty wechselte Hecking die beiden von den Anhängern gefeierten Alemannen-Idole Erik Meijer und Willi Landgraf ein, doch auch sie konnten den verdienten Bochumer Sieg nicht verhindern. Außer bei einem Freistoß von Sergio Pinto (57.) musste VfL-Schlussmann Peter Skov-Jensen nicht ins Geschehen eingreifen. Dafür änderten beide Teams ihre freundschaftliche Gangart der ersten 45 Minuten und lieferten sich eine verbissen geführte Partie, bis Misimovic für Klarheit sorgte.

Mit dem fünften direkten Wiederaufstieg sorgten die Bochumer für einen Rekord im deutschen Profi-Fußball. In der kommenden Saison will der Revierclub seinen Ruf als «Fahrstuhlmannschaft» allerdings ablegen. Dafür verpflichtete der Club bereits Stefan Kuntz, der eine feuchte Bierdusche über sich ergehen lassen musste, als neuen Manager und Hannovers Mittelfeldspieler Christoph Dabrowski. (tso/dpa)

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