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Nur im Derby ein Held. Torsten Mattuschka drosch gegen Osnabrück kurz vor Schluss einen Elfmeter übers Tor.

© dpa

Zweite Liga: Ein packender Punkt für Union

Der 1. FC Union holt rasant auf und vergibt dann den Sieg: Die Berliner kamen am Freitag in einer packenden, aber längst nicht hochklassigen Partie nur zu einem 3:3 gegen den VfL Osnabrück.

Von Katrin Schulze

Es gibt ein nettes Ritual beim 1. FC Union. "Fußballgott" rufen sie im weiten Rund nach dem Namen jedes einzelnen Profis, wenn vor dem Spiel die Aufstellung verkündet wird. Diesmal aber ließen sich die Anhänger im Stadion An der Alten Försterei zu einem anderen Anhängsel hinreißen. "Torsten Mattuschka, Derbyheld. Christian Stuff, Derbyheld…." Ja, vielleicht sind aus den Fußballern des Berliner Zweitligisten nach dem Erfolg über Stadtrivale Hertha BSC tatsächlich kleine Helden geworden. Allerdings müssen auch Helden manchmal viel harte Arbeit verrichten. So wie am Freitag, als sich Union in einer zuweilen mehr turbulenten als hochklassigen Begegnung nach einem 0:2-Rückstand noch zum einem 3:3 (0:1) gegen den VfL Osnabrück mühte. Karsten Baumann sprach im Nachhinein sogar von einer "unfassbaren Partie". Und Osnabrücks Trainer hatte in gewisser Weise Recht

Neben ihm durften noch 14.074 weitere Zuschauer ein sich in Sachen Dramatik stetig steigerndes Spiel bestaunen. Eine Woche nach dem großen Triumph jagte gerade bei den Köpenickern aber gerade zu Beginn noch ein Fehlpass den nächsten, jede Menge "Schwierigkeiten im Kombinationsspiel" machte Trainer Uwe Neuhaus da aus. Allein das entfernt an Rasen erinnernde Geläuf darf für die Akteure als mildernder Umstand angeführt werden. Ansonsten war es den Gästen aus Osnabrück zu verdanken, dass die erste Hälfte nicht gänzlich tor- und ereignislos vorüberging. Tobias Nickenig reagierte der der 33. Minute infolge eines Freistoßes von Sebastian Tyrala am schnellsten - und holte Union mit dem Treffer zum 1:0 für den VFL endgültig zurück in den Fußballalltag.

Grau muss es Zweitliga-Mittelfeld, beim Spiel 13. gegen 14. jedoch keineswegs zugehen. Im Gegenteil, denn mit Beginn von Halbzeit zwei begann ein schönes Auf und Ab beider Teams, das in regelmäßige Torchancen mündete. Als erster war Osnabrücks Tyrala dran, der bei einem Freistoß ins rechte obere Eck so genau zielte, dass selbst der zwei Meter hohe Marcel Höttecke im Köpenicker Tor chancenlos blieb. Wenn die Gastgeber wirklich noch einen Weckruf benötigten, hatten sie diesen nun erhalten. "Wir haben uns schwer getan, aber dann sind wir hervorragend zurückgekommen", sagte Unions Mittelfeldspieler Santi Kolk. Seine erste eigene Großchance konnte Jan Mauersberger mit einer Rettungstat auf der Linie zwar noch vereiteln, doch danach brauchten die Unioner keine zwei Minuten, um aus einem 0:2 ein 2:2 zu machen. Erst köpfte Christian Stuff den Ball zum Anschluss ins Tor, danach erzielte Kolk den Ausgleich.

Wie schon gegen Hertha ackerte sich Union also zurück ins Spiel. Mehr noch. Auch diesmal drehte der Klub das Spiel; dem eingewechselten Chinedu Ede gelang das kaum mehr für möglich gehaltene 3:2. Dass Uwe Neuhaus am Ende trotzdem nicht wusste, "ob ich mich ärgern oder freuen soll", hatte zweierlei Gründe. Einer hatte mit Nicky Adler zu tun, der noch mal für die Gäste traf. Der andere mit Torsten Mattuschka, der kurz vor Schluss einen Elfmeter anstatt ins nur übers Tor drosch. Diesmal hat er weniger Glück als vor sechs Tagen, der Derbyheld des 1. FC Union.

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