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Union grübelt, die anderen Jubeln. Felix Kroos nach dem Ausgleich von Jahn Regensburg.

© Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Zweite Liga: Für den 1. FC Union zählt nur noch der Klassenerhalt

Die Berliner wollten in die Bundesliga, einen Trainerwechsel und viele schlechte Spiele später geht es um den Klassenerhalt. Ob Union Abstiegskampf kann, ist fraglich. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Wenn sich die Chefetage des 1. FC Union öffentlich äußert, heißt das in dieser Saison nichts Gutes. Trainerwechsel, Niederlagenserie, Abschied vom Aufstiegstraum. Nun hat Präsident Dirk Zingler in der „Berliner Zeitung“ den Abstiegskampf ausgerufen. Die Ansprüche des Berliner Zweitligisten sind in nicht einmal vier Monaten rasant gesunken. Noch steht Union zwar auf dem achten Tabellenplatz, das ist aufgrund der minimalen Abstände zur Abstiegszone aber eine trügerische Sicherheit. Die Berliner müssen aufpassen, dass aus einer verkorksten Saison keine sportliche Katastrophe wird.

Aus dem Team, das nach dem knapp verpassten Aufstieg unter Jens Keller als einer der großen Favoriten galt, ist nicht mehr viel übriggeblieben. Union wirkt verunsichert, nervös, genervt von der öffentlichen Kritik und den enttäuschenden Leistungen. Selbst ordentliche Spiele wie am Samstag gegen Regensburg gibt Union durch Unaufmerksamkeiten und Naivität noch aus der Hand. Der umstrittene Trainerwechsel hat sich auch nach elf Spielen nicht positiv ausgewirkt. Kein Team hat in diesem Zeitraum weniger Punkte gesammelt als Union. Das einzige Argument, das momentan für einen Verbleib André Hofschneiders als Cheftrainer über die Saison hinaus spricht, ist sein bis 2019 gültiger Vertrag – und das heißt im Profifußball bekanntlich ziemlich wenig.

Für Union kann es jetzt nur darum gehen, das bis vor wenigen Wochen noch undenkbare Worst-Case-Szenario Dritte Liga so schnell wie möglich zu verhindern und sich im Sommer neu aufzustellen. Denn ob die verunsicherte und für ganz andere Ziele zusammengestellte Mannschaft für den Abstiegskampf gerüstet ist, darauf sollten es die Berliner lieber nicht ankommen lassen.

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