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Kaiserslautern konnte die Rostocker nicht niederringen.

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Zweite Liga: Kaiserslautern vergibt ersten Matchball

Der 1. FC Kaiserslautern muss den Sekt wieder kaltstellen. Die Mannschaft von Trainer Marco Kurz verlor überraschend gegen Hansa Rostock und verpasste mit der ersten Heimniederlage in der Rückrunde den vorzeitigen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga.

Angsthasenfußball statt Aufstiegsfeier: Mit einem 0:1 gegen Hansa Rostock hat es der 1. FC Kaiserslautern verpasst, die Meisterschaft und Rückkehr ins Oberhaus vorzeitig klarzumachen. Vor erwartungsfrohen 50.000 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion kamen die Pfälzer am 32. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga nicht mit dem Erwartungsdruck klar. Sidney Sam verschoss in der 29. Minute sogar einen Foulelfmeter kläglich. Kai Bülow (45.+1 Minute) traf für die Rostocker, die mit diesem Sieg einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib machten.

In den abschließenden Spielen in Koblenz und gegen den FC Augsburg liegen die Lauterer nur noch vier Punkte vor dem FC St. Pauli, aber noch acht vor dem Drittplatzierten FC Augsburg. Falls die Schwaben am Sonntag beim FSV Frankfurt nicht gewinnen, darf der FCK dennoch den Wiederaufstieg nach vier Jahren feiern. Ein Spiel aussetzen muss Alexander Bugera, der in der 87. Minute Gelb-Rot sah.

Schon lange vor dem Anpfiff sangen die FCK-Anhänger immer wieder "Nie mehr, nie mehr zweite Liga!". Die Stadt Kaiserslautern hat bereits für den 9. Mai die offizielle Aufstiegsfeier angekündigt, und vor dem Stadion verkauften "Produktpiraten" rote T-Shirts mit der Aufschrift "Betze is back".

Die Mannschaft von Trainer Marco Kurz, seit dem 13. Spieltag Spitzenreiter, begann nicht mit Hurra-Fußball, sondern eher verhalten. Und mit jeder Spielminute wirkte sie nervöser. Blei in den Beinen hatte plötzlich auch der in dieser Saison so hochgelobte Flügelflitzer Sam, als er zum Elfmeter antrat, nachdem Tim Sebastian Srdjan Lakic gelegt hatte: Mit seinem schwachen Schuss hatte der starke Hansa-Keeper Alexander Walke keine Mühe.

Mit seinem Kopfballtor schockte Bülow dann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Tabellenführer und besiegelte die zweite Heimniederlage des Spitzenreiter. Auch nach dem Wechsel konnten die Lauterer ihre Hemmungen nicht ablegen und taten sich weiter enorm schwer.

St. Pauli fertigt Koblenz ab

Mit einem Schützenfest ist der FC St. Pauli dem dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ein großes Stück nähergekommen. Die Hamburger fegten die stark abstiegsbedrohte TuS Koblenz mit 6:1 (2:0) vom Platz und haben zwei Spieltage vor Saisonende Relegationsrang drei fast sicher. Der Tabellenvierte Düsseldorf liegt bei drei ausstehenden Partien neun Punkte zurück und hat ein klar schlechteres Torverhältnis.

Charles Takyi (42./58. Minute), Deniz Naki (44.), Marius Ebbers (59.) Rouwen Hennings (69.) und Matthias Lehmann (74./Foulelfmeter) sorgten mit ihren Treffern für den 19. Saisonsieg des hanseatischen Zweitligisten, der mit 61 Zählern den zweiten Platz vor dem erst am Sonntag spielenden FC Augsburg (57) festigte.

Die Koblenzer, für die Marvin Pourie (75.) traf, stehen mit 29 Punkten dagegen kurz vor dem Abstieg: Schon am Sonntag könnte der Tabellen-16. FSV Frankfurt (35) die TuS in die Drittklassigkeit bugsieren.

St. Pauli hatte vor 19.686 Zuschauern am Millerntor die Partie klar im Griff. Auch verschossene Elfmeter von Florian Bruns und Matthias Lehmann brachte die Hausherren nicht aus dem Konzept. Stattdessen setzte St. Pauli zu einem Sturmlauf an, der die Fans der Kiezkicker vom greifbar nahen Aufstieg träumen lässt.

Karlsruhe ist gerettet

Der Karlsruher SC hat den Klassenverbleib in der 2. Fußball-Bundesliga vorzeitig perfekt gemacht und kann nicht mehr von der ersten in die dritte Liga durchgereicht werden. Der badische Bundesliga-Absteiger gewann glücklich mit 1:0 (1:0) gegen das schon zuvor als Absteiger feststehende Schlusslicht Rot Weiss Ahlen. Damit kann der KSC an den zwei restlichen Spieltagen nicht mehr auf den Relegationsplatz abrutschen und hat den von Trainer Markus Schupp anvisierten einstelligen Tabellenplatz noch im Blick. Vor 15.904 Zuschauern im Wildparkstadion erzielte Verteidiger Sebastian Langkamp in der 41. Minute den Siegtreffer in einer Partie auf zunächst durchschnittlichem und nach der Pause schwachem Niveau.

Die zum siebten Mal nacheinander geschlagenen Gäste hatten in der ersten Hälfte Pech, als erst Nils-Ole Book die Latte traf (7.) und dann Michael Wiemann an den Pfosten zielte (40.). Stattdessen staubte Langkamp nach einem Freistoß für den seit fünf Partien ungeschlagenen und spielerisch etwas besseren KSC zur Führung ab. Nach der Pause verflachte die Partie. Einziger Höhepunkt blieb ein weiterer Ahlener Aluminium-Treffer. Nils Döring setzte den Ball ans Lattenkreuz (63.), womit Rot Weiss endgültig zum unverdienten Verlierer wurde. (dpa)

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