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Unions Spieler jubeln nach dem Siegtor in Duisburg.

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Zweite Liga: Trügerische Sicherheit

Im Kampf gegen den Abstieg darf sich der 1. FC Union nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen. Spieler und Trainer sind sich darüber im Klaren.

Berlin - Wie schnelllebig es im Fußball zugehen kann, weiß Torsten Mattuschka spätestens seit zwei Wochen. Im Spiel gegen Osnabrück verschoss der Kapitän des 1. FC Union kurz vor Schluss einen Elfmeter. Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:3, Mattuschka war für einen Moment die tragische Figur. Nur gut, dass er sechs Tage zuvor den Siegtreffer im Stadtderby gegen Hertha BSC erzielt hatte und damit auf Lebzeiten Heldenstatus beim Berliner Zweitligisten genießt.

Mattuschka hat seinen Fehlschuss längst abgehakt, aber die unmittelbare Erfahrung von Erfolg und Misserfolg hat ihn im Abstiegskampf noch einmal sensibilisiert. Deshalb warnt der Mittelfeldspieler vor dem heutigen Heimspiel gegen 1860 München (18 Uhr, live bei Sky) vor verfrühter Euphorie. „Wir haben 29 und nicht 39 Punkte“, sagt Mattuschka. „Wenn wir jetzt glauben, uns zurücklehnen zu können, machen wir einen Fehler.“ In der Rückrunde holte Union bisher zehn Punkte aus sechs Spielen, zum Relegationsplatz beträgt der Vorsprung sieben Zähler. So war in den vergangenen Tagen eine Atmosphäre der Sicherheit rund um die Alte Försterei eingezogen. Eine trügerische Ruhe, wie Mattuschka findet. „Noch ist gar nichts erreicht, wir brauchen noch mindestens vier Siege, um wirklich sicher in der Liga zu bleiben.“ Eine Ansicht, die auch Unions Trainer Uwe Neuhaus teilt: „In der Zweiten Liga ist nichts gesichert, alles ist möglich und ein scheinbarer Vorsprung ist schnell aufgebraucht.“

Neuhaus denkt an die vergangene Saison, als Union zum jetzigen Zeitpunkt bereits 34 Punkte hatte, dann aber acht Spiele in Folge nicht gewinnen konnte und am Ende beinahe noch abgestiegen wäre. So weit soll es dieses Mal nicht kommen. Deshalb fordert Mattuschka: „Um erfolgreich zu sein, müssen wir in jedem Spiel an unsere Grenze gehen.“ So wie in Duisburg etwa, als Union zum ersten Mal in der Rückrunde ohne Gegentreffer blieb. „Eine ordentliche Defensivleistung“ attestierte Uwe Neuhaus seiner Hintermannschaft. Umso ärgerlicher für Unions Trainer, dass er heute gegen 1860 München eine veränderte Abwehrformation ins Spiel schicken muss. Für den am Knie verletzten Patrick Kohlmann wird Michael Parensen auf die Position des Linksverteidigers rücken. Rechts wird wohl wie schon gegen Duisburg Paul Thomik auflaufen, der Christoph Menz (Muskelfaserriss) vertritt.

Mit einem Sieg gegen die seit Wochen schwächelnden Münchener (nur ein Sieg aus den vergangenen acht Spielen) würde Union einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. „Wir verfügen über eine gute Ausgangsposition“, sagt Torsten Mattuschka. Den Rest haben die Berliner selbst in der Hand.

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