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Union musste sich am Ende den Bochumern geschlagen geben.

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Zweite Liga: Union - Bochum: An der Grenze des Erträglichen

Union Berlin verliert daheim in einer äußerst hektischen Partie gegen Bochum mit 0:1. Beide Teams übertrieben es zuweilen mit dem körperbetonten Spiel. Unschöner Höhepunkt war die schwere Verletzung von Bochums Matias Concha.

Berlin - Als Friedhelm Funkel noch Trainer von Hertha BSC war, wurden ihm in Berlin nur selten Nettigkeiten zuteil. Umso überraschter wirkte Funkel, als er gestern vor dem Zweitligaspiel seines VfL Bochum beim 1. FC Union einen Schokoladenweihnachtsmann vom Nikolaus überreicht bekam. Funkel bedankte sich artig und zog von dannen. Es sollte nicht das letzte Geschenk bleiben, das Friedhelm Funkel und seine Elf an diesem Abend im Stadion An der alten Försterei erhielten. Gegen einen zu spät aufwachenden 1. FC Union siegte Bochum mit 1:0 (1:0). Das Tor des Spiels erzielte Christoph Dabrowski.

In den verbleibenden zwei Wochen bis zur Winterpause wird Union seine Spiele immer am Montagabend austragen. Vor langer Zeit war dieser Termin von einer Fernsehanstalt für die attraktivste Begegnung des Spieltages reserviert worden. Die Spieler des 1. FC Union schien der Umstand, dass Topspiel auszutragen, eher zu lähmen als zu motivieren. Als Kenan Sahin das erste Mal einen ersten erwähnenswerten Schuss Richtung Bochumer Tor abgab, war mehr als eine halbe Stunde gespielt. Zu diesem Zeitpunkt lief Union schon einem Rückstand hinterher. Mahir Saglik, in besseren Zeiten einmal für den VfL Wolfsburg aktiv, hatte in den Strafraum geflankt, wo Bochums Kapitän Christoph Dabrowski keine Mühe hatte, den Ball über den zögernden Jan Glinker zur Führung ins Tor zu köpfen. Erneut sah Glinker bei einem Gegentor nicht gut aus. Mehr Glück hatte Glinker dann in der zweiten Halbzeit, als Saglik einen Abpraller im Tor unterbrachte, Schiedsrichter Robert Hartmann dem Treffer aber wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte.

Nach einer Serie von Fehlern hatte Unions Trainer Uwe Neuhaus Glinker Anfang November aus der Mannschaft genommen und dafür Marcel Höttecke ins Tor gestellt. Doch Höttecke konnte gegen Bochum wie sieben andere Spieler nicht mitwirken, ein Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zwang ihm zum Zuschauen. Dass Union nicht mit seiner vermeintlich stärksten Mannschaft spielte, war von der ersten Minute an sichtbar. Einfachste Abspiele landeten beim Gegner oder waren so ungenau vorgetragen, dass der Ball bald wieder weg war. Dass sich die Berliner zu Beginn der zweiten Halbzeit nur mit einem Tor im Hintertreffen befanden, lag in erster Linie am Gegner. Der VfL spielte kaum besser als Union. Vor allem in der Vorwärtsbewegung agierten die Bochumer ideenlos. Und gab es einmal Torchancen, dann wurden diese wie im Fall von Chong Tese leichtfertig vergeben.

So dominierte fast ausschließlich Kampf und Härte die bis dahin niveauarme Partie vor 10.899 Zuschauern. Beide Teams übertrieben es zuweilen mit dem körperbetonten Spiel. So musste der Schiedsrichter schon nach 24 Sekunden die Gelbe Karte gegen Unions Bernd Rauw ziehen. Unschöner Höhepunkt war die schwere Verletzung von Bochums Matias Concha. Der Außenverteidiger brach sich nach einem Zusammenprall mit Younga-Mouhani das Schienbein.

Bochum versetzte die Verletzung von Concha in einen Schockzustand. Union, zu diesem Zeitpunkt schon ohne den verletzt ausgewechselten Daniel Göhlert spielend, fand besser ins Spiel und drückte auf den Ausgleich. Allein John Jairo Mosquera vergab viermal in aussichtsreicher Position. Auch Sahin und Karim Benyamina konnten den Ball nicht im Tor unterbringen.

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