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Zweite Liga: Union hat’s erwischt

Im achten Spiel verliert der Zweitligist erstmals.

Christian Beecks erste Einschätzung des Spiels fiel ungewöhnlich aus. „In der Kabine gab es nach dem Spiel wie immer Putengeschnetzeltes mit Nudeln“, sagte der Sportdirektor des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union direkt nach der Partie beim MSV Duisburg in den Katakomben des Stadions. Das Essen war also bekannt, doch für Beecks Mannschaft gab es am Freitagabend vor 12 017 Zuschauern auch eine völlig neue Erfahrung. Im achten Saisonspiel kassierten die Berliner beim 1:3 (0:1) ihre erste Niederlage.

„Jetzt hat es uns erwischt. Ich denke jedoch, dass das für uns kein Beinbruch ist, in Duisburg zu verlieren“, befand Unions Trainer Uwe Neuhaus. „Vielleicht ist das auch ein Lernprozess für uns, dass man nicht nur mit Schönspielen und gutem Fußball erfolgreich sein kann.“ Mit Michael Bemben leitete einer der bewährtesten Köpenicker Profis nach 28 Minuten die Niederlage ein. Ihm unterlief ein Fehlpass vor dem 0:1 durch den dreimaligen Duisburger Torschützen Sören Larsen. Bemben, der auch schon beim 2:1-Erfolg gegen Ahlen den Gegentreffer verursacht hatte, gab das auch zu. „Das 0:1 geht klar auf meine Kappe“, sagte er. „In der Zweiten Liga werden Fehler schneller bestraft als in der Dritten.“ Siegen will Union nun im kommenden Heimspiel gegen Greuther Fürth.

Dass Union trotz mehrerer Großchancen nur zum 1:2-Anschlusstor durch Shergo Biran kam, verlängerte beim MSV die Arbeitserlaubnis von Peter Neururer. Der Duisburger Trainer hatte im Fall einer Niederlage seinen Rücktritt in Aussicht gestellt. Wie knapp der Übungsleiter davonkam, war in seiner Spielanalyse herauszuhören. „Wir haben gegen einen sehr, sehr guten Gegner glücklich, aber nicht unverdient gewonnen“, sagte Neururer. Er muss sich jedoch eine andere Motivation für seine Elf überlegen. „Beim nächsten Mal müssen der Präsident oder der Manager eine Patrone rauslassen“, sagte er, „dann gewinnen wir wieder.“

Wie Neururer kommt auch Neuhaus aus dem Ruhrgebiet, doch Unions Coach wollte nicht über das freie Wochenende in seiner Heimat bleiben. Unions Sportchef Christian Beeck wusste: „Der Trainer kommt ja nicht mehr von hier.“

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