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Fabian Lustenberger (links) und Sebastian Langkamp beglückwünschen Julian Schieber zum 2:0.

© dpa

Update

Zweiter Saisonerfolg: Hertha BSC siegt 2:0 beim FC Ingolstadt

Hertha BSC gelingt der beste Saisonstart in der Bundesliga-Geschichte. Die Berliner gewinnen 2:0 in Ingolstadt - vor allem dank der Stürmer.

Als Julian Schieber kurz vor Schluss eingewechselt wurde, lag Historisches über dem Stadion im oberbayerischen Ingolstadt. Schieber, der Hertha BSC zum Saisonauftakt in der Nachspielzeit zum Sieg geschossen hatte, ging sofort ins Sturmzentrum und wenige Minuten später machte er mit seinem Kopfballtor zum 2:0 (1:0)-Auswärtssieg beim FC Ingolstadt den Deckel drauf. Kurz zuvor hatten seine Mitspieler eine Druckphase zu überstehen. So aber starten die Berliner mit zwei Siegen in eine Spielzeit, was ihnen seit Bundesligagründung 1963 noch nie gelungen ist. Die Mannschaft von Pal Dardai hat sich die maximale Punkteausbeute angefressen und kann gewappnet in die schweren Spiele gegen Schalke 04 und beim FC Bayern gehen.

Bei hochsommerlichen Temperaturen spielte den Berliner ein wenig der Zufall in die Karten. Der starke Fabian Lustenberger eroberte mit dem Hacken einen schlampig gespielten Pass der Schanzer. Der so abgeblockte Ball landete bei Genki Haraguchi, der sofort umschaltete und im richtigen Moment den Steilpass auf Vedad Ibisevic spielte. Herthas Kapitän tunnelte eiskalt Ingolstadts norwegischen Torwart Örjan Nyland - es war die Führung für die Berliner nach nicht einmal zehn Minuten.

Hertha überzeugt besonders in der ersten Hälfte

Mit dem Vorsprung im Rücken spulten die Berliner ziemlich reif und souverän ihre Taktik runter, die darauf bedacht war, aus einer stabilen Staffelung gierig auf Balleroberung zu gehen und blitzschnell zu kontern. Die Mannschaft von Dardai, in der Niklas Stark den verletzten Per Skjelbred im defensiven Mittelfeld ersetzte, überließ den Gastgebern das Spielgeschehen. Doch das Team von Trainer Markus Kauczinski vermochte kaum Druck auszuüben auf das Tor der Berliner. Lediglich eine Flanke von Tobias Levels ließ Herthas Hintermannschaft zu, wonach Dario Lezcano im Fünfmeterraum der Berliner zum Schuss kam. Doch Herthas Torwart Rune Jarstein warf sich dem Schützen mutig entgegen und wehrte den Schuss mit dem Kopf ab.

Nach einer halben Stunde hätte Mitchell Weiser einen Konter über Vladimir Darida zum 2:0 nutzen können, doch der rechte Mittelfeldspieler, der sich später eine Fußprellung zuzog, ging unglücklich zum Ball. Doch auch so war es eine der besten Halbzeiten, die die Berliner Saisonübergreifend in diesem Jahr spielte.

„2:0 hört sich easy an, aber so war es nicht“, sagte Torschütze Ibisevic hinterher. Was in der ersten Halbzeit noch so abgeklärt aussah bei den Berlinern, sah im zweiten Abschnitt nicht mehr ganz so überzeugend aus. Kauczinskis Team war mutiger und galliger. Zunächst bot sich Marvin Matip eine gute Torchance, doch Ingolstadts Kapitän köpfte den Ball in die Arme Jarsteins. Praktisch im Gegenzug konnte sich Jarstseins Konkurrent im Kampf um die Nummer eins im norwegischen Tor, Nyland, auszeichnen. Nach der ersten Ecke für Hertha scheiterte Ibisevic mit seinem Kopfballversuch.

Haraguchi bereitet beide Tore vor

Der FCI drückte. Nach einer gespielten Stunde kam der gerade eingewechselte Lukas Hinterseer aus spitzem Winkel zum Abschluss, doch der Schuss war nicht scharf genug, um Jarstein zu überwinden. Dem FCI fehlte es doch an der nötigen Durchschlagskraft. „Wie kalt man vor dem Tor sein kann, hat Hertha gezeigt“, sagte Kauczinski. Fünf Minuten vor Schluss stellte Herthas Sturm sie noch einmal unter Beweis. In Schieber nutzte auch der zweite Angreifer der Berliner gleich seine erste Chance. Erneut hatte Haraguchi die Torvorlage. „Zwei Spiele, zwei Tore – es ist optimal gelaufen für mich“, sagte Schieber, der lange verletzt war und jetzt einen persönlichen Neustart erlebt.

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