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Sport: Zweiter Sieg im zweiten Spiel Eisbären gewinnen

3:0 in Augsburg

Das Curt-Frenzel-Stadion gehört nicht unbedingt zu den Prachtbauten in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). In den Wintermonaten kann es in der an drei Seiten offenen Arena der Augsburger Panther schon mal ungemütlich werden. Besonders für die Gastmannschaften, die angesichts der ungewohnten Bedingungen schnell ins Frieren kommen. Diese Gefahr bestand allerdings am Sonntag für die Berliner Eisbären und ihren Torwart nicht. Olaf Kölzig fand das Stadion nach dem Spiel sogar schön. „Ich habe so viel Negatives über Augsburg gehört“, sagte er. „Dabei ist die Stimmung hier super, und dann war es nicht so warm wie bei uns in Berlin.“ Kölzigs gute Laune war aber nicht nur in den niedrigen Augsburger Temperaturen begründet, die gestern ein paar Grad über dem Gefrierpunkt lagen: Der Berliner Torhüter hatte beim zweiten Auftritt im Viertelfinale der Play-offs kein Gegentor kassiert und seiner Mannschaft so vor 7315 Zuschauern den Weg zum 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)-Sieg über die Panther geebnet.

Die Eisbären führen nun nach dem 3:2-Heimsieg vom Freitag in der nach dem Modus Best of seven gespielten Serie 2:0 – als einziges Team in der DEL, in allen anderen Vergleichen steht es 1:1.

Spielerisch machten die Berliner am Sonntag da weiter, wo sie Freitag aufgehört hatten. „Wir haben uns sogar noch verbessert“, fand ihr Trainer Pierre Pagé. „Wir waren viel geduldiger.“ Und offensiv: Augsburg musste sich angesichts der Berliner Dominanz im eigenen Stadion aufs Kontern verlegen. Aber erst nach 28 Minuten war Augsburgs Torwart Jean-Francois Labbe erstmals bezwungen. Mark Beaufait hatte den Puck aus spitzem Winkel ins Tor geschlenzt – in Überzahl. Weitaus häufiger mussten die Eisbären aber mit einem oder zwei Spielern weniger auskommen: Gleich zweimal hatten sie eine 3:5-Unterzahl zu überstehen. Das schafften sie, „weil alle unglaublich konzentriert gearbeitet haben“, wie Kölzig sagte. Und weil Berlins Torwart keinen Fehler machte. Kölzig sei allein schon wegen seiner Körpergröße eine imposante Erscheinung, fand Augsburgs Stürmer Ronny Arendt: „Wenn du auf den zuläufst, siehst du das Tor überhaupt nicht, so groß ist der.“

Dafür wussten die Eisbären gestern in der Schlussphase einer von ihnen klar dominierten Partie, wo das Tor des Gegners steht. Acht Minuten vor Ende erzielte Erik Cole das 2:0, Alexander Barta traf vier Minuten später zum 3:0. Auch dank Kölzig führen die Berliner 2:0 in ihrer Serie und können am Dienstag mit einem Heimsieg im dritten Spiel bereits ihren Matchball gegen die Panther vorbereiten. Kölzig, der gestern nach dem Spiel seine Augsburger Verwandtschaft herzlich begrüßte – „Meine Oma hat heute ihr erstes Eishockeyspiel gesehen, die war furchtbar aufgeregt“ – sagte aber: „Nachlassen dürfen wir jetzt auf keinen Fall.“ In einer Angelegenheit allerdings irrte Kölzig –und zwar was seine Großmutter betraf. Die 83-jährige Dame stellte fest: „Ich war wegen Olaf schon vor neun Jahren mal bei einem Spiel in Garmisch.“ Da gehörte der Enkel allerdings zur Nationalmannschaft – aber nur als Ersatztorhüter.

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