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Sport: Zwischen Trauer und Trotz Dortmund beklagt

Ausscheiden aus UI-Cup

Dortmund Einen schlechteren Termin für die Saisoneröffnungsfeier hätte Borussia Dortmund sich nicht aussuchen können. Die Stimmung bei den 15 000 treuen Fans, die gestern ins Westfalenstadion kamen, schwankte zwischen Trauer und Trotz. Das Ausscheiden aus dem UI-Cup durch das enttäuschende 0:0 bei Sigma Olmütz lässt für die bevorstehende Saison nichts Gutes ahnen.

Dabei war beim Champions-LeagueSieger von 1997 gerade erst so etwas wie Aufbruchstimmung spürbar gewesen. Nach der guten Rückrunde hatten die Fans in Dortmund neue Hoffnung bekommen. Zum Hinspiel gegen Olmütz (1:1) kamen immerhin 43000 Fans ins Dortmunder Westfalenstadion.

Das Hinspiel war schon enttäuschend gewesen. Am Samstag aber kam es noch schlimmer. Das Rückspiel endete 0:0 – Dortmund ist damit ausgeschieden und schon vor dem Bundesliga-Start in ein Stimmungstief geraten. Still, müde und frustriert traten Spieler und Offizielle noch in der Nacht die Heimreise aus Tschechien an. Das Ausscheiden bedeutete auch einen Rückschritt auf dem Weg zur finanziellen Sanierung. Das hinterließ Spuren. Ungläubig schüttelte Abwehrspieler Christoph Metzelder den Kopf: „Gerade für diese beiden Spiele hatten wir uns viel vorgenommen. Dass wir nun so früh draußen sind, ist blamabel.“ Schon im Vorjahr waren die Dortmunder gleich in der ersten Runde an Genk (Belgien) gescheitert. An die folgenden Schlagzeilen von der drohenden Insolvenz und dem Sturz in den Tabellenkeller denken die Fans mit Grauen zurück. Erst die Zustimmung der Gläubiger zu einem Sanierungskonzept und die starke Rückrunde verhalfen aus der schlimmsten Krise der Vereinsgeschichte.

Von dieser verhaltenen Aufbruchstimmung ist nach der Reise in die tschechische Universitätsstadt nicht viel geblieben. Nicht nur Trainer Bert van Marwijk, auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke trauerte der vergebenen Chance nach: „Wir haben es versäumt, wichtige Gelder zu generieren.“ Auf 400 000 Euro schätzte Watzke die möglichen Einnahmen des verpassten Halbfinals gegen den Hamburger SV. Ein Einzug ins UI-Cup-Finale hätte der Klubkasse nach seiner Einschätzung 1,2 Millionen Euro beschert. Auf Zusatzeinnahmen aus dem internationalen Geschäft sollte Watzke in Zukunft nicht hoffen.

Denn Dortmund bot in Olmütz wenig Gutes. Bis auf Dede, Tomas Rosicky und Christoph Metzelder genügte kein Spieler den Ansprüchen. Auch die Neuzugänge hinterließen einen mäßigen Eindruck: Dem Deckungsverhalten von Philipp Degen fehlt es an Bundesliga-Format, den Angriffsbemühungen von Delron Buckley an Durchschlagskraft. Die einzigen beiden Chancen vergab Ebi Smolarek. dpa

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