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Zypern: Explosion vor Schiedsrichter-Büros

Der zyprische Fußball wird von Kriminellen in die Krise gestürzt. Sie setzen Sprengsätze ein, um die Schiedsrichter zu terrorisieren. Die Attacken könnten auch politische Hintergründe haben.

Unbekannte haben am frühen Montagmorgen einen Bombenanschlag auf die Büros des Verbandes der Fußball-Schiedsrichter Zyperns verübt. Wie die Polizei mitteilte, hätten die Täter gegen 3.30 Uhr ein Wasserrohr mit Dynamit gefüllt und es vor den Büros angezündet. Verletzt wurde niemand. Es seien aber schwere Schäden an der Fassade des Gebäudes entstanden. Es ist der dritte Anschlag dieser Art innerhalb von drei Monaten.

Anfang des Monats war ein anderer Sprengsatz vor den Büros der Schiedsrichter detoniert. Damals war geringer Schaden entstanden. Im September hatte es eine Explosion vor dem Haus eines Schiedsrichterassistenten in der Hafenstadt Limassol gegeben. Unbekannte hatten davor das Auto des Präsidenten des Verbandes der Schiedsrichter beschädigt.

Die Explosion am frühen Montagmorgen riss Tausende Menschen aus dem Schlaf. Die Büros des Schiedsrichterverbandes befinden sich in der Nähe des GSP-Stadions in Zyperns Hauptstadt Nikosia. Unklar blieb das Motiv der Täter. Die Polizei vermutet, dass Hooligans hinter der Tat stecken, berichtete der zyprische Rundfunk.

Wie der Präsident des Weltverbandes FIFA, Joseph Blatter, verurteilte auch der zyprische Fußballverband (KOP) den Anschlag aufs Schärfste und forderte die Polizei auf, den Fall zu klären. Solche Anschläge „verletzen den zyprischen Fußball, der in den letzten Jahren große Erfolge verzeichnet hatte“, hieß es in einer Erklärung des zyprischen Fußballverbandes. Es sei nicht das erste Mal, dass Unbekannte einen Anschlag terroristischer Art gegen die Schiedsrichter verüben, hieß es weiter.

In den vergangenen Monaten war es auf Zypern wiederholt zu schweren Ausschreitungen während und nach Fußballspielen gekommen. Die Fans der zyprischen Teams trennen nicht nur die üblichen Lokalrivalitäten. Die Fans von Spitzenteams wie Apoel Nikosia und Omonoia Nikosia haben auch andere politische Ansichten. Apoel ist der Verein der Konservativen und Omonoia der Linken. (dpa)

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