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Alexander Dobrindt (l.) und Peter Altmaier.

© dpa

Stummfilm: Platzanweiser

"Mein rechter, rechter Platz ist frei. Ich wünsche mir die..." - Wo sitzen die Minister im Bundestag? Alexander Dobrindt weiß noch nicht genau, wo er denn hingehört.

Nein, dies zeigt nicht das, was es zu zeigen scheint. Dabei wirkt der Fall klar: Alexander Dobrindt ist noch ganz neu in der Regierung, und der Hausherr im Kanzleramt weist ihm seinen Stuhl im Kabinettssaal zu. Nur – da, wo Peter Altmaiers Finger hinzeigt, gehört der Verkehrsminister gar nicht hin. Rechts und links davon auch nicht. Der Christsoziale hat – ein vergleichender Blick auf das offizielle Kabinettsfoto belegt es – seinen Platz der Kanzlerin schräg gegenüber, die Fensterfront zum Tiergarten im Rücken. Dort und nur dort darf er hin. Denn wer zur Rechten und zur Linken der Herrschenden sitzen darf, wer dichter an der Mitte und wer mehr am Rand – seit König Artus’ Tafelrunde symbolisiert die Sitzordnung die Stellung in der Hierarchie. Im Bundestag darf Dobrindt deshalb in die erste Reihe, weil sich die CSU sonst zurückgesetzt fühlen würde. Aber der Sessel im Kabinett, auf den er hier hingewiesen wird, gehört einem anderen. Dem Außenminister? Möglich wär’s, so wie die Ledersessel stehen. Oder dem Vizekanzler? Aber was sagt uns dann diese bübische Vorfreude, die sich in Dobrindts Miene doch ganz unzweideutig widerspiegelt?

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