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Thema

Betreuungsgeld

Widerstand gegen das von der schwarz-gelben Koalition geplante Betreuungsgeld kommt von vielen Seiten. Nun haben auch Wissenschaftler vor dem Vorhaben gewarnt.

Von
  • Cordula Eubel
  • Hans Monath

Die Opposition boykottiert die Betreuungsgeldabstimmung, das Europäische Parlament erpresst die Innenminister. Beides ist streng genommen unfair gespielt, doch manchmal muss das taktische Foul kurz vor dem Strafraum eben sein.

Von Anna Sauerbrey
Na, wenigstens einer freut sich über das Betreuungsgeld: Ein Demonstrant vor dem Kanzleramt trägt eine übergroße Horst-Seehofer-Maske.

Jeder nach seiner Façon, meinte der Alte Fritz. In Sachen Erziehung hat sich heute allerdings eine antiliberale Haltung durchgesetzt. Deshalb ist das Betreuungsgeld sinnvoll.

Von Stephan-Andreas Casdorff
Ohne Votum zum Betreuungsgeld. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (rechts) verlässt am Freitag die Sitzung des Bundestages.

Formal ist der Bundestag nur beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte seiner Mitglieder im Saal ist. Praktisch zählt so gut wie nie einer nach. Am Freitag war das anders. War die geplatzte Abstimmung zum Betreuungsgeld Zufall oder abgesprochen?

Von Robert Birnbaum
Am Freitag soll die erste Lesung des Gesetzentwurfs zum Betreuungsgeld von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) beginnen.

In der Union gibt es Befürchtungen, dass das Betreuungsgeld zur „Hotelsteuer“ für sie werden könnte - ein Sinnbild für einen schweren politischen Fehler von Schwarz-Gelb, der insbesondere der FDP angelastet wird.

Von
  • Robert Birnbaum
  • Antje Sirleschtov
Am geplanten Betreuungsgeld gibt es nun auch internationale Kritik.

Die OECD kritisiert in einer neuen Studie negative Auswirkungen des Betreuungsgelds für Migrantinnen und ihre Kinder. Die Reaktionen auf die Rüge aus Paris kamen am Montag prompt.

Von Andrea Dernbach
Am geplanten Betreuungsgeld gibt es nun auch internationale Kritik.

Am geplanten Betreuungsgeld gibt es nun auch internationale Kritik: Die OECD warnt davor, dass besonders Frauen aus Zuwandererfamilien dazu verleitet werden, dem Arbeitsmarkt fernzubleiben. Oppositionspolitiker sprechen bereits von einer Verfassungsklage.

 Pascale Hugues schreibt für das französische Magazin "Le Point".

Alle streiten über die Betreuungsgeld. Dabei ist bei der Kinderbetreuung die wirklich wichtige Frage: Wo sind heute die Großeltern, die Brüder und Schwestern, die Onkels und Tanten, die Freunde der Familie, die Nachbarn?

Von Pascale Hugues
Die Absicht ist gut. Im Jahr 2007 hatten sich Bund, Länder und Gemeinden darauf verständigt, bis 2013 für etwa jedes dritte Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter zu schaffen. Foto: Patrick Pleul/dpa

Familienministerin Schröder will bis Ende Mai einen Plan zur Beschleunigung des Kita-Ausbaus vorlegen. SPD-Vizechefin Schwesig forderte die Ministerin auf, einen Krippengipfel mit Länderministern und Vertretern der Kommunen einzuberufen.

Von Cordula Eubel
Und da noch eine, und dort auch noch eine. Ab August 2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, nach Angaben der Kommunen fehlen allerdings noch 200.000 Plätze.

Angela Merkel will in Sachen Betreuungsgeld schlichten, ohne sich selbst zu positionieren. Deshalb kriegen die sich streitenden Kinder jetzt beide ein super Spielzeug geschenkt. Ein familienpolitisches Signal ist das nicht.

Von Anna Sauerbrey

Karrieremänner kommen bei Frauen oft besser an als Männer, die sich um die sogenannte Familienarbeit kümmern wollen. Gleichzeitig lautet die herrschende Meinung, dass Männer es falsch machen, wenn sie sich für viel Beruf entscheiden und ihr Kind selten sehen.

Von Harald Martenstein
In staatlicher Obhut oder Prämie? Das Betreuungsgeld spaltet die deutsche Gesellschaft.

In Skandinavien gibt es das Betreuungsgeld schon – besonders Frauen mit wenig Bildung und mit Migrationshintergrund nutzen es.

Von Andrea Nüsse

Politik gegen die Mehrheitsmeinung zu machen, ist schwierig. Vor allem, wenn man Ministerin ist. Trotzdem hält Kristina Schröder auch in ihrem Familienressort an ihrem Leitsatz fest: „Emanzipiert sind wir selber“.

Von Hans Monath

Es geht nicht nur um Ideologie, sondern auch um viel Geld: Ganze 1,2 Milliarden Euro will die Bundesregierung jedes Jahr ausgeben, um das Betreuungsgeld einzuführen.

Von Cordula Eubel