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Brandenburg: Als Nachwuchs angesehen

Um Petke sammeln sich viele Politiker aus der Generation der 40-Jährigen

Das „Petke-Lager“ gilt als schlagkräftig, straff organisiert und sehr gut informiert: Sven Petke kann auf ein weitgeknüpftes Netzwerk in der Brandenburger CDU setzen, das der 39-Jährige als Generalsekretär – 2004 bis 2006 – und zuvor langjähriger Chef der Jungen Union im Land aufgebaut hat. Um Petke haben sich vor allem Politiker aus der Generation der um die 40-Jährigen geschart, die mit dem Profil der Partei, aber auch der Personalpolitik des scheidenden Landeschefs Schönbohm unzufrieden sind.

Prominentestes Gesicht ist die frühere Justizministerin Barbara Richstein, die er im Fall seiner Wahl zur Generalsekretärin machen will. Richstein, bislang Vize-Vorsitzende, genießt Sympathien in der Partei. Nach der Landtagswahl 2004 hatte Schönbohm sie nicht wieder ins Kabinett geholt, obwohl Richstein – eine Ausnahme in der CDU – ihren Wahlkreis direkt gewonnen hatte. Schatzmeister soll im Fall von Petkes Wahl der Europaabgeordnete Christian Ehler werden, Chef der CDU- Mittelstandsvereinigung im Land. Ehler, der sich einst Chancen für das Amt des Wirtschaftsministers ausgerechnet hatte, gilt als innerparteilicher Gegner von Junghanns.

Im CDU-Machtgefüge sitzen die Anhänger Petkes, der in der Fraktion wegen diverser Alleingänge wenig Zuspruch hat, vor allem im Landesvorstand. In offener Abstimmung hat dort eine Mehrheit von zwölf gegen sieben Stimmen seine Wahl zum CDU- Vorsitzenden empfohlen. Zum „Petke-Lager“ im Vorstand gehören etwa Saskia Funck, parlamentarische Geschäftsführerin der Landtagsfraktion und Kreischefin in Potsdam-Mittelmark, der Havelland- Kreischef und Abgeordnete Dieter Dombrowski und der Bildungsexperte Ingo Senftleben. Auch Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann und der Werderaner Bürgermeister Werner Große, Präsident des Städte- und Gemeindebundes, werben mittlerweile offen für Petke.

Komplett hinter sich versammelt hat er die Brandenburger CDU-Landesgruppe im Bundestag: Deren Vorsitzender Michael Stübgen, Kreischef in Elbe-Elster, der Abgeordnete und Uckermark-Kreischef Jens Koeppen und nicht zuletzt Petkes Ehefrau Katherina Reiche, auch Vize-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, gehören alle dem Landesvorstand an.

Von den 18 CDU-Kreischefs zählen dagegen nur sieben zum „Petke-Lager“, darunter Michael Schierack (Cottbus) und Danny Eichelbaum (Teltow-Fläming), der Mitarbeiter in Reiches Bundestagsbüro ist. Was man nicht unterschätzen darf: Der Ex-Generalsekretär genießt trotz aller Affären und Schlagzeilen an der Basis durchaus Sympathien. Er war dort oft präsent.

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