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Brandenburg: Architekt des Königs vollendete viele Schinkel-Bauten Die Schlösserstiftung widmet Ludwig Persius ein Gedenkjahr

Potsdam. Nach dem Prinzen Heinrich von Preußen, dessen 200.

Potsdam. Nach dem Prinzen Heinrich von Preußen, dessen 200. Todestag im vergangenen Jahr in Rheinsberg begangen wurde, steht 2003 bei der Preußischen Schlösserstiftung ein Künstler bürgerlicher Herkunft im Mittelpunkt von Ausstellungen und Konferenzen – Ludwig Persius. Der am 15. Februar 1803 in Potsdam als Sohn eines Weinhändlers geborene Baumeister hat mit seinen an italienische Vorbilder angelehnten Arbeiten bleibende Spuren hinterlassen.

Persius war erst Zimmerer und Feldmesser, dann geprüfter Baumeister. Bei Karl Friedrich Schinkel als Bauleiter, tätig, übernahm er nach dessen Tod im Jahr 1841 viele Vorhaben. Wichtigster Auftraggeber war König Friedrich Wilhelm IV., der italienisches Flair über alles schätzte. Der Romantiker auf dem Thron ernannte Persius zum Oberhof-Baurat und verlieh ihm den ehrenvollen Titel „Architekt des Königs". Dieser Auszeichnung konnte sich Persius allerdings nicht lange erfreuen, denn schon 1845 starb er in Potsdam an einer Krankheit, die er sich bei einer Reise nach Italien zugezogen hatte. Hinterlassen hat er unter anderem die Meierei von Schloss Charlottenhof und die Meierei im Neuen Garten, die Heilandskirche in Sacrow, die für die Wasserversorgung benötigten und in exotischen Stilen ausgeführten Dampfmaschinenhäuser vom Park Sanssouci, vom Park Babelsberg und Schlosspark in Glienicke, sowie verschiedene Villen.

Im Schloss Babelsberg, das von Schinkel entworfen und von Persius weiter gebaut wurde, veranstaltet die Schlösserstiftung ab 20. Juli 2003 eine große Ausstellung, in der auch bislang unbekannte Zeichnungen, Baupläne und Briefe das Werk von Persius dokumentieren werden. Interessenten können sich schon jetzt auf thematische Führungen durch einzelne Persius-Bauten freuen. Anlässlich des 200. Geburtstages von Ludwig Persius findet am 15. Februar in Potsdam ein Festakt statt, bei dem auch eine von Gisbert Näther komponierte Persius-Suite vom Potsdamer Persius Ensemble aufgeführt wird.

Helmut Caspar

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