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Brandenburg: Artistenmuseum: Von Hochseilartisten bis zum Multi-Weltmeister der Hypnose

Die Pyramide aus sieben Frauen und Männer auf schwankenden Seilen in zwölf Metern Höhe gilt in der ganzen Welt als artistisches Meisterstück. In Deutschland wird sie nur von der aus Thüringen stammenden Akrobatik-Gruppe "Geschwister Weisheit" in Perfektion auf Volksfesten aller Art gezeigt.

Die Pyramide aus sieben Frauen und Männer auf schwankenden Seilen in zwölf Metern Höhe gilt in der ganzen Welt als artistisches Meisterstück. In Deutschland wird sie nur von der aus Thüringen stammenden Akrobatik-Gruppe "Geschwister Weisheit" in Perfektion auf Volksfesten aller Art gezeigt. Seit 100 Jahren zieht sie nunmehr Menschen jeden Alters mit vielen einzigartigen Kunststücken in ihren Bann und ist nun im 30 Kilometer nördlich Berlins gelegenen Klosterfelde gelandet. Das dortige Artistenmuseum, einzigartig in Deutschland und ganz Europa, widmet sich in einer Sonderausstellung der Geschichte dieser vor allem in Ostdeutschland bekannten "Gleichgewichtskünstlern" - in Fachkreisen "Äqulibristen" genannt.

Plakate, Zeitungsausschnitte, Fotos, Kostüme, viele originale Utensilien und Modelle von den wichtigsten Kunststücken lassen die hundertjährige Geschichte der Familientruppe lebendig werden. Friedrich Wilhelm Weisheit hatte 1900 mit der Gründung eines kleinen Familienbetriebes den Grundstein für die später in aller Welt bekannte Hochseilartisten gelegt. Aus der "Arena Weisheit", wie der erste Auftritt plakatiert worden war, wurde 1964 das Ensemble "Geschwister Weisheit".

Neben dem Einrad von 1940, mit dem "Weisheit"-Artisten auf dem von einem Stahlgittermast gespannten Seil balancierten, steht in der Klosterfelder Ausstellung eine schwere Maschine. Mit diesem 350-Kubikzentimeter-Motorrad aus Zschopau fuhren ab 1965 die ersten Künstler auf dem Schrägseil nach oben. Danach gehörten diese Vorführungen zum Standardprogramm. Später kam sogar ein richtiger Rennwagen ins Repertoire, in dem ein Artist einen Handstand und eine drehende Stützwaage ausführte. Ein Modell zeigt außerdem die in der Welt einzigartige Nummer mit drei Motorrädern auf in luftiger Höhe hängenden Seilen.

Museumsdirektor Roland Weise ist mit der Weisheit-Ausstellung zweifellos ein Höhepunkt in der 1997 eröffneten Klosterfelder Schau gelungen. Der leidenschaftliche Artistenfreund und Journalist hatte Anfang der neunziger Jahre sein gesamtes Vermögen für seinen Traum vom Artistenmuseum verkauft. Der Fundus umfasst heute rund 13 000 Plakate, 9000 Fachbücher und Belletristik zur Artistik, Magie, Variete, Zirkus und artverwandten Gebieten in mehr als 20 Sprachen. Die Geschichte der "Geschwister Weisheit" ist noch bis zum 19. April zu sehen.

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