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Brandenburg: Autofahrer sollen auch tagsüber mit Licht fahren Land startet Programm für Verkehrssicherheit

Potsdam - Mit einem 20-Punkte-Programm will die Landesregierung ihre Anstrengungen für mehr Verkehrssicherheit forcieren. Das Programm bündele die Aktivitäten, die im kommenden Jahr „mit noch mehr Kraft“ vorangetrieben werden sollen, sagte Verkehrsminister Frank Szymanski (SPD) am Mittwoch bei der Bilanz der Verkehrssicherheitsarbeit im Jahr 2005.

Potsdam - Mit einem 20-Punkte-Programm will die Landesregierung ihre Anstrengungen für mehr Verkehrssicherheit forcieren. Das Programm bündele die Aktivitäten, die im kommenden Jahr „mit noch mehr Kraft“ vorangetrieben werden sollen, sagte Verkehrsminister Frank Szymanski (SPD) am Mittwoch bei der Bilanz der Verkehrssicherheitsarbeit im Jahr 2005. Zum Jahresende übergibt Brandenburg die Koordinierung der länderübergreifenden Verkehrskontrollen an Sachsen-Anhalt. Die Kontrollen führten zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr, betonte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU).

Szymanski sagte, die Verkehrssicherheit müsse „noch mehr Raum in der gesellschaftlichen Diskussion“ bekommen, denn die Verkehrsunfallzahlen in Brandenburg seien nach wie vor zu hoch. Die Landesregierung wolle die Anzahl der Verkehrstoten pro Jahr bis 2010 um jeweils fünf Prozent reduzieren.

Der Minister sagte, dass von Januar bis Ende November dieses Jahres 249 Menschen bei Verkehrsunfällen in Brandenburg ums Leben kamen. Im November seien 24 Personen bei Verkehrsunfällen gestorben, im Vergleichsmonat des Vorjahres seien es 17 gewesen. 2004 habe es bis Ende November 256, insgesamt 280 Verkehrstote gegeben. Die Zahl der Verkehrsunfälle sei einschließlich November 2005 im Vergleich zu den ersten elf Monaten des Vorjahres um 2,8 Prozent auf 76 950 zurückgegangen. Nach Angaben Szymanskis ist jeder vierte tödlich Verunglückte ein junger Fahranfänger. Diese Zahl müsse gesenkt werden, im 20-Punkte-Programm seien dazu zahlreiche Maßnahmen vorgesehen.

So kündigte Szymanski an, dass Brandenburg im Frühjahr 2006 eine Bundesratsinitiative starten werde, die das Autofahren mit Licht auch tagsüber zur Pflicht machen soll.

Nach Angaben des Ministers wird Brandenburg ab Februar 2006 das begleitete Fahren mit 17 als Modellversuch einführen. Szymanski verwies auf Niedersachsen, wo das begleitete Autofahren weniger Unfälle junger Fahrer bewirkt habe. Auch der Berliner Senat plant die Einführung des begleiteten Fahrens; es gibt aber Widerstände in den Koalitionsfraktionen von SPD und PDS.

Brandenburg setzt sich Szymanski zufolge auch 2006 für die Einführung eines absoluten Alkoholverbotes für Fahranfänger ein. Zudem laufe die zweite Phase der Fahrausbildung weiter, nachdem der Modellversuch Anfang 2004 eingeleitet worden war. 100 Teilnehmer hätten ihre Probezeit um ein Jahr verkürzen können. Außerdem werde die Landesregierung weiterhin nachdrücklich für die Ausrüstung von Lastwagen mit einem zusätzlichen Außenspiegel werben, damit besonders Radfahrer und Fußgänger von Lkw-Fahrern besser gesehen werden. Szymanski erklärte ferner, mit Tempolimits seien gute Erfahrungen gesammelt worden. Weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen seien deshalb nicht ausgeschlossen. Jedoch gebe es derzeit keine konkreten Pläne. Zudem wird 2006 die Kampagne „Lieber sicher. Lieber leben.“ fortgesetzt. Sie gelte bundesweit als vorbildlich, sagte Szymanski. Die Kampagne solle die Menschen für die Verkehrssicherheit sensibilisieren. ddp

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